1. FC Köln Wird Jonas Hector der neue Kapitän der DFB-Elf?

KÖLN · Der Nationalspieler kommt freiwillig zum Ausdauertest des 1. FC Köln. Vor dem Confed Cup hatte der FC ihn davon freigestellt.

Drückende Schwüle und mehr als 30 Grad Celsius in der Sonne, deren Strahlen die rote Kunststoffbahn zusätzlich aufheizten, machten am gestrigen Vormittag den leistungsdiagnostischen Ausdauertest für die FC-Profis nicht angenehmer. „Es gibt Schöneres, aber ich fühle mich trotzdem gut“, meinte Marcel Risse anschließend.

Der Außenstürmer konnte nach einem Kreuzband-Teilabriss vor einem halben Jahr kein Spiel mehr absolvieren. Inzwischen ist er aber wieder völlig fit und freut sich auf den Start der Saisonvorbereitung in viereinhalb Wochen.

Bis dahin wird er sich ebenso wie seine Kollegen mit einem speziell auf ihn zugeschnittenen Sportprogramm fit halten. Das wird anhand der Fitnesswerte zusammengestellt, die ermittelt wurden. Heute liegen die Ergebnisse davon vor, aufgrund dessen dann die individuellen Pläne erstellt und den Spielern zugeschickt werden. Lediglich für die Dauer von einer Woche dürfen sie einmal ganz mit dem lockeren Training aussetzen.

Bedenken, dass einer der Spieler abweichende Werte gegenüber der letzten Kontrolle haben könnte oder gar schlechte Ausdauerwerte besitzt, hat Trainer Peter Stöger im Grunde nicht. Bis zum letzten Meisterschaftsspiel seien bei ihnen keine konditionellen Probleme aufgetreten.

Mögliche Ernennung zum Kapitän

„Trotzdem wollen wir den körperlichen Zustand der Jungs eruieren. Es war eine lange, anstrengende Saison, an deren Ende wir schauen, ob es Auffälligkeiten gibt. Es könnte beispielsweise sein, dass bei denjenigen, die verletzungsbedingt über längere Zeiten hinweg im Training gefehlt haben, die Werte etwas von den normalen abweichen. Deshalb wiederholen wir den Test zu Beginn der Vorbereitungsperiode nochmals. Wenn dann alle im Plan sind, wird es keine unterschiedlichen Trainingsgruppen in verschiedenen Leistungsbereichen geben“, erklärte der FC-Trainer.

Während Yuya Osako, Frederik Sörensen und Lukas Klünter für Länderspieleinsätze abgestellt sind und nicht mehr an der Leistungsüberprüfung teilnahmen, war Jonas Hector überraschend dabei. Der Nationalspieler war vom FC freigestellt worden, um sich für die Einsätze beim Confed Cup zu erholen. Für den gestrigen Dienstag hatte Bundestrainer Joachim Löw ihm im Trainingsplan einen Dauerlauf aufgetragen. Den absolvierte er dann in Form des Steigerungslaufs mit den zwischenzeitlichen Blutentnahmen. „Das ist kein Problem, und am Montag geht’s dann zum Treffen der Nationalmannschaft nach Düsseldorf“, sagte Hector.

Dann wird der am vergangenen Samstag 27 Jahre alt gewordene FC-Profi womöglich sogar zum Kapitän der Nationalelf ernannt. Zwar weist in dem überwiegend aus Nachwuchsspielern bestehenden Kader Julian Draxler mit 28 Länderspielen einen Einsatz mehr auf als der Kölner, doch ist der drei Jahre älter als der Ex-Schalker.

Neun englische Wochen bis zur Winterpause

Sollte Hector mit der Mannschaft des Weltmeisters das Halbfinale erreichen, würde er am 2. Juli das Endspiel oder die Partie um Platz drei in Moskau bestreiten. Wenn es dann tags darauf zurück nach Deutschland gehen würde, treffen sich seine Kollegen nach fast fünfwöchiger Pause zur ersten Einheit der Vorbereitung.

„Ich wünsche Jonas, dass er mit der Mannschaft bis zum Ende des Turniers dabei ist. Danach wird er seinen verdienten Urlaub bekommen. Ich denke, diese Erholung braucht er dann auch, nachdem er schon im letzten Sommer aufgrund des EM-Turniers nur eine verkürzte Sommerpause hatte“, ist die Meinung von Stöger, der bekanntlich viel Wert auf die Regeneration seiner Spieler legt.

Angesichts der bevorstehenden Dreifachbelastung aus Meisterschaft, DFB- und Europa-Pokal wird das besonders wichtig sein. Denn dann ist der obligatorisch freie Tag am Sonntag oder Montag nicht mehr möglich. Mindestens neun englische Wochen warten bis zur Winterpause auf die FC-Profis.

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