Eine strapaziöse Reise nach Brandenburg

In einem Bundesliga-Nachholspiel tritt der SC 07 Bad Neuenahr am Mittwoch bei Turbine Potsdam an - Trainer Didi Schacht: Vielleicht gelingt uns ja eine fußballerische Überraschung

  Gegen die Großen  der Liga muss dem SC 07 endlich einmal ein Erfolg gelingen. In Potsdam wird`s für Katrin Zimmermann und Co. allerdings alles andere als einfach.

Gegen die Großen der Liga muss dem SC 07 endlich einmal ein Erfolg gelingen. In Potsdam wird`s für Katrin Zimmermann und Co. allerdings alles andere als einfach.

Foto: Norbert Ittermann

Bad Neuenahr. Weite Reisen bedeuten für Fußballer Strapazen, vor allem, wenn sie in der Woche stattfinden. Davon wird der SC 07 Bad Neuenahr in den kommenden Tagen ein Lied singen können. In einem Bundesliga-Nachholspiel treten die Kurstädterinnen am Mittwoch (18.30 Uhr) beim 1. FFC Turbine Potsdam an. Es wird eine anstrengende Woche für die Spielerinnen des SC 07.

Am Dienstag versammeln sie sich schon am Nachmittag, um im Apollinarisstadion noch eine Trainingseinheit auf Rasen zu absolvieren. Am Mittwoch startet dann um 15.30 Uhr der Flieger vom Airport Köln/Bonn in Richtung Berlin, eine Stunde später wartet am Flughafen Tempelhof ein Bus, der die Kickerinnen durch die Berliner rusfh hour ins 37 Kilometer vom Flughafen entfernte Karl-Liebknecht-Stadion nach Potsdam bringen soll.

"Da darf es keine Verspätungen geben, wir müssen pünktlich um 18.30 Uhr anfangen, sonst kommen wir nicht mehr nach Hause", so Trainer Didi Schacht. Denn auch nach der Partie ist Stress angesagt, will man den ICE um 21.53 Uhr in Berlin rechtzeitig erreichen. Gegen halb vier in der Früh werden die Bad Neuenahrerinnen wieder am Bahnhof des Flughafens Köln/Bonn erwartet.

Damit noch nicht genug: Am Donnerstagabend kickt das Team im Sinziger "Footballpoint" gegen die Volleyballer des Erstligisten evivo Düren, eine Aktion, die der TV-Sender Premiere aufzeichnet. Am Freitagabend geht es dann für zwei Stunden zum Autogramme-Schreiben ins örtliche Sporthaus Nett, am Samstagmorgen ist Training und am Sonntag kommt der SC Freiburg zum Bundesligaspiel. Ein voller Terminkalender also für die Kickerinnen, die weder Profis noch Halbprofis sind, sondern tagsüber auch noch bei der Arbeit, in der Schule oder der Universität gefordert werden.

Nach diesem ganzen Stress dürfen sich die Bad Neuenahrerinnen dann ein paar Tage Weihnachtsruhe gönnen, ehe es im Januar zur Vorbereitung auf den Oddset-Cup 2006 wieder los geht. Zunächst einmal gilt jedoch alle Konzentration dem Spiel in Potsdam. Dort wartet kein geringerer als der amtierende Uefa-Cup-Sieger auf das Team von der Ahr. Turbine Potsdam hat sich jüngst erneut für das Finale des europäischen Wettbewerbs qualifiziert, gewann just an dem Tag, als die Bad Neuenahrer Frauen eigentlich bei den Turbinen antreten sollten, sensationell mit 5:2 in Stockholm bei Djurgarden.

Das Hinspiel gegen die Schwedinnen hatte Potsdam mit 2:3 verloren. Spiele, von denen man beim SC 07 Bad Neuenahr noch immer träumt. Allerdings will auch der Traditionsverein in naher Zukunft ins internationale Geschäft einsteigen. Dazu sind aber neben Verbesserungen zahlreicher Rahmenbedingungen auch Siege gegen Spitzenmannschaften der Bundesliga nötig. Und denen kommt die Mannschaft immer näher, wie jüngst das 2:3 nach Verlängerung im Pokalspiel gegen Tabellenführer FCR Duisburg schon eindrucksvoll unter Beweis stellte.

"Wir freuen uns, beim Uefa-Cup-Sieger antreten zu dürfen. Vielleicht gelingt uns ja in Potsdam eine Überraschung", so Schacht, der in der brandenburgischen Hauptstadt wahrscheinlich wieder alle Spielerinnen an Bord hat. Die zuletzt beim 2:2 gegen Brauweiler fehlenden Sandra Minnert (Magenprobleme) und Kerstin Wasems (Grippe) sind wieder fit und dürften den Auftritt des SC 07 interessant gestalten.

Celia Okoyino da Mbabi (Zerrung) will nach dem Training am Dienstag endgültig grünes Licht geben. Von Seiten ihres Arztes ist das Signal zum Einsatz bereits erfolgt. Zudem möchten sich alle Kickerinnen auf dem Platz für die anstehenden Vertragsverhandlungen in ein positives Licht rücken.

Nur Okoyino da Mbabi ist bislang bei den Kurstädterinnen bis zum Jahr 2008 gebunden. Für Schacht bedeutet der Ausflug ins Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion eine Rückkehr in die Vergangenheit. Schacht war hier zu Zweitligazeiten des SV Babelsberg Co-Trainer.

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