Ausstellung im Haus der Redoute Godesberger Künstler stellen die Zeit dar

Bad Godesberg · 22 Künstler Godesberger beteiligen sich an der Ausstellung „Zur Zeit“ im Haus der Redoute. Mit ihren Werken visualisieren sie verschiedene Aspekte der Zeit.

22 Künstler beteiligten sich mit ihren Werken.

Foto: Barbara Frommann

„Die menschliche Existenz verwirklicht sich wegen der Zeit. Denn der Mensch erzählt seine Geschichte, die sich erst aus seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft schöpfen kann.“ Mit diesen philosophischen Worten eröffnete Ludwig von Winterfeld, Künstler und Leiter des Vereins Künstlergruppe Bonn, die Vernissage mit dem Titel „Zur Zeit“. Am Freitagabend kamen im Haus an der Redoute 22 Künstler und stellten in ihren Werken ihre eigenen Interpretationen von der Zeit dar.

Den zahlreichen Besuchern boten sich dabei vielseitige Aspekte der grundsätzlich metaphysischen Zeit, die in den Kunstwerken dann als etwas Visuelles und Physisches illustriert wurde. Die Bilder bestanden aus den verschiedensten Materialien. So gab es ein Glasbild von Anne Beikircher, das sie mit Spezialfarben malte und diese im Glas einbrannte. „Waterman 2“ nannte sie ihr Werk und bildet einen jungen Mann ab, der mit gefesselten Händen im Wasser schwebt. „Obwohl wir im Wasser schwerelos sind, droht diesem Mann der Untergang in der Schwerelosigkeit. Mein Bild symbolisiert die Gefangenschaft in der Zeit,“ erklärte Beikircher.

Auch an zeitgenössischen, gesellschaftspolitischen Themen kam man hier nicht vorbei. So sorgte Rolf Peuckerts Bild aus gebürstetem Aluminium, „Wohnen im Knollenviertel“, für besonders rege Diskussionen zwischen seiner Ehefrau Wildrud Peuckert und ihren Freundinnen. „Das ist ein sozialkritisches Bild. Mein Mann wurde für sein Werk auch kritisiert, aber als Godesberger darf er seine Meinung äußern“, sagte sie dazu. Zu sehen war eine Konstellation aus fotografierten Ladenschildern, die in der Godesberger City zu finden sind. Neben den Schildern „Dubai Lounge“, „Orient Store“ und „Chicken for you“, kontrastierten dagegen Fotos von der Godesburg oder einem Brunnen im Knollenviertel.

Eine andere Perspektive scheint Géza Dámosys mit ihrer Tuschezeichnung „Das Bildnis des Migranten“ vermitteln zu wollen. Auf diesem Portrait schaut ein Mann den Betrachter an, sodass der Eindruck einer Kommunikation entsteht. Dabei zeichnete Dámosy das Gesicht vergleichsweise detailliert, da sie den Oberkörper nur als einen vagen Umriss illustrierte. Die Ausstellung kann noch bis zum 20. Mai besucht werden und ist kostenlos. Die Öffnungszeiten sind mittwochs bis sonntags jeweils von 14 Uhr bis 18 Uhr.