Straßen in Bad Godesberg Verkehrsader MUK: Kleiner Kreisel soll helfen

BAD GODESBERG · Sie ist etwa fünf Kilometer lang, neben der B 9 und dem Straßentunnel die wichtigste Verkehrsader Bad Godesbergs und trägt einen lustigen Spitznamen. Die Rede ist von der MUK, der aus Mittel-, Ubier- und Konstantinstraße bestehenden Achse, die parallel zum Rhein verlaufend die Südbrücke mit dem südlichen Stadtrand verbindet.

 Die Ubierstraße mit Blick in Richtung Mittelstraße. An der nächsten Kreuzung soll nach Meinung der Stadt der kleine Kreisverkehr gebaut werden.

Die Ubierstraße mit Blick in Richtung Mittelstraße. An der nächsten Kreuzung soll nach Meinung der Stadt der kleine Kreisverkehr gebaut werden.

Foto: Ronald Friese

Doch gerade wegen ihrer Bedeutung für den Autoverkehr hat die Strecke ihre Tücken - beispielsweise für Fußgänger und Radfahrer, zu deren Sicherheit seit geraumer Zeit Veränderungen gefordert werden. Die Stadtverwaltung hatte bereits vor einiger Zeit alle vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung zu einem Katalog zusammengefasst. Die Meinung der Kommunalpolitiker ist in der Sitzung der Bezirksvertretung am 3. Juli gefragt. Eine Auswahl:

  • Tempo 30: Oft vorgeschlagen, zuletzt in einem Bürgerantrag, jedoch nie umgesetzt. Dabei soll es nach Empfehlung der Stadtverwaltung auch bleiben, weil der Straßenzug auch die Funktion einer ortsteilverbindenden Straße habe. Ausnahme: Rund um die Otto-Kühne-Schule kann sich die Verwaltung ein Limit auf 30 Stundenkilometer vorstellen. Von einer Rechts-vor-Links-Vorfahrtsregelung rät die Verwaltung ab.
  • Kontrollen: Hier verweist die Verwaltung darauf, dass sie selbst keine "flächendeckenden", sondern nur punktuelle Messungen durchführen darf - etwa im Bereich von Schulen, wo das auch schon geschehe. Bei Messungen auf der Konstantinstraße im Januar und Februar 2008 waren jeweils deutlich unter zehn Prozent der Autos mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs.
  • Schutzstreifen: Streifen für Radfahrer haben sich laut Verwaltung bewährt. Sofern auf beiden Seiten 1,50 Meter für Radfahrer markiert werden, bleibt es bei einer Fahrbahnbreite von knapp fünfeinhalb Metern. Nach Ansicht der Stadt ein ausreichendes Maß.
  • Kreisverkehr: Die Verwaltung schlägt vor, den Knotenpunkt Mittel-/Goten-/Plittersdorfer Straße zu einem kleinen Kreisverkehr umzugestalten. Die Stadt erhofft sich dadurch eine Senkung des Autoverkehrs auf allen zulaufenden Straßen. "Die geringeren Geschwindigkeiten führen zu einer höheren Sicherheit", heißt es in der Stellungnahme. Doch das soll nicht nur eine Verbesserung für alle Verkehrsteilnehmer, sondern zusätzlich eine gestalterische Aufwertung des Platzes mit sich bringen. Der Außendurchmesser des fünfarmigen Kreisverkehrs soll laut Plan bei 31 Metern liegen, eine Platane müsste für den Bau gefällt werden.
  • Ludwig-Erhard-Allee: Entlang der Rheinaue gilt teilweise Tempo 70. Nach Ansicht der Stadtverwaltung kann es dabei bleiben, weil der Abschnitt vierspurig ausgebaut, die beiden Fahrtrichtungen baulich voneinander getrennt sind und keine Gehwege entlang der Straße verlaufen. Auch liege dort keine Unfallhäufung vor, heißt es.

Drei Varianten für den Römerplatz:

Schon seit Jahrzehnten steht eine mögliche Umgestaltung des Römerplatzes auf der politischen Agenda. Und immer wieder geht es um die Frage: Wie kann erreicht werden, dass der Römerplatz seinen Namen auch verdient, statt wie bisher den Eindruck einer recht schmucklosen Kreuzung zu erwecken?

Jetzt nimmt die Stadtverwaltung einen neuen Anlauf und will den Mitgliedern der Bezirksvertretung in deren Sitzung am 3. Juli drei Varianten vorstellen. Nach der Sommerpause soll es dann auch eine Bürgerversammlung geben.

Variante 1 enthält eine Lösung mit zwei Minikreisverkehren. In Variante 2 wird ein Kleiner Kreisverkehr angelegt, und Variante 3 sieht zwei mit Ampeln geregelte Knoten vor. Für die Lösungen mit Kreisverkehren wurde laut Stadtverwaltung eine Verkehrsuntersuchung durchgeführt, um insbesondere die Leistungsfähigkeit zu prüfen. Auch Neubauprojekte im näheren Umfeld wurden dabei berücksichtigt.

2014/2015 soll der Kanal in Teilbereichen des Römerplatzes erneuert werden, sodass für das nächste Jahr auch Haushaltsmittel für die Umgestaltung des Platzes eingestellt sind. Laut Stadt ergibt sich die heutige Situation teilweise noch aus der Führung der ehemaligen Straßenbahnverbindung zwischen Bad Godesberg und Mehlem.

Neben den Fahrbahnen für den Autoverkehr kreuzten bis 1976 die Bahnen zwischen Rüngsdorfer Straße und Konstantinstraße den Platz.

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