Unterstützung für gleichgeschlechtliche Paare Beueler Gymnasium bleibt nach Konferenz bei Position

Beuel · Nach einer Konferenz mit dem Generalvikar bleibt das erzbischöfliche Kardinal-Frings-Gymnasium bei seinem Statement zu gleichgeschlechtlichen Paaren.

 Das Kardinal-Frings-Gymnasium hat seine Erklärung nochmals bekräftigt.

Das Kardinal-Frings-Gymnasium hat seine Erklärung nochmals bekräftigt.

Foto: Benjamin Westhoff

Das erzbischöfliche Kardinal-Frings-Gymnasium (KFG) unterstreicht auch am Mittwoch noch einmal seine klare Position zu den beiden aktuellen Aufregerthemen der Katholischen Kirche: nämlich zur Absage des Vatikans für die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare und zur Missbrauchsaufarbeitung. Kardinal Frings sei ein Mensch klarer Worte bei pastoraler Zugangsweise gewesen, erklärt Schulleiter Bernhard Hillen dem GA auf Anfrage. „Als Schule mit seinem Namen ist es uns ein besonderes Anliegen, Menschen eine Stimme zu geben, die ansonsten kein oder nur schwer Gehör finden.“ Daher wende das KFG sich eindeutig gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. „In diesem Geist und mit diesem Fürsprecher ist es uns als Schule Aufgabe und Verpflichtung, Menschen beizustehen, wenn ihre Würde als gemeinsame Geschöpfe Gottes tangiert werden“, so Hillen. Das geschehe einerseits durch den Sozialfonds „KFG hilft“ und aktuell durch besagte „Erklärung aus aktuellem Anlass“.

Mit der hatte das Beueler Gymnasiums letzten Freitag im Sozialen Netzwerk Instagram für Aufsehen gesorgt. Inzwischen steht sie auch auf der Schulhomepage. „Wir erklären als katholische Schule mit aller Deutlichkeit, dass das Unterdrücken von Diskussionen und Fragen sowie die Diskriminierung andersdenkender oder andersliebender Menschen unserem Selbstverständnis zutiefst widerspricht“, hatten der Schulleiter, sein Stellvertreter, der Schulseelsorger und die beiden Präventionsbeauftragten als Folgerung unterschrieben. Am Dienstag waren sie dann zu Konferenzen mit dem Generalvikar des Erzbistums und mit den anderen erzbischöflichen Schulen geladen. Danach war Schulleiter Hillen bereit, auf GA-Fragen zu antworten.

Im Raum stünden die innerkirchlich kontroverse Verlautbarung des Vatikans zur Frage der Segnung von Beziehungen homosexuell liebender Menschen als auch die Veröffentlichung des Gutachtens zu Missbrauchsfällen im Erzbistum Köln. Zu beidem wolle man „nicht teilnahmslos zuschauen“, sondern die Stimme erheben, um den Betroffenen „mit einer Begegnung auf Augenhöhe unsere Wertschätzung zu vermitteln“, so Hillen. Auch Schulseelsorger Andreas Haermeyer betont, dass das KFG sein Grundanliegen gerade aktuell noch einmal klar und deutlich habe formulieren wollen. „Bislang ist die Reaktion auf unsere Stellungname sehr deutlich positiv bis hin zu der Tatsache, dass auch die Ursulinenschulen in Hersel eine ähnliche Stellungnahme veröffentlicht hat“, sagt Pfarrer Haermeyer, der zum Pastoralteam der katholischen Pfarrgemeinschaft Am Ennert gehört.

Auf Instagram erhält die KFG-Aktion jedenfalls ausnahmslos Beifall. „Ich hatte nicht erwartet, dass sich eine katholische Schule traut, sich so klar gegen 'die von ganz oben' zu positionieren. Sehr stark“, schreibt eine Nutzerin. „So ein Statement zeigt mir zumindest, dass Teile der institutionellen Kirche auch eine Haltung praktizieren, die meiner viel mehr entspricht als die offiziellen Verhaltensweisen und die Verlautbarungen aus dem Vatikan. Danke dafür“, postet eine andere Frau.

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