Fehlende Spielgeräte und geschlossene Spielplätze Sorgenkind Spielplätze - Abteilungsleiter: Auch wir machen Fehler

Bonn · Abgebautes Spielgerät am Spielplatz in Ückesdorf, das gleiche Bild am Kettelerplatz in Dransdorf, Verwunderung über eine Baustelle an der Grimmgasse in Duisdorf, wo zuvor ein Spielplatz stand: Stadtweit gab es in den vergangenen Wochen viele Klagen darüber, dass Spielplätze geschlossen oder Spielgerät abgebaut wurde, aber niemand wusste, warum. Eingeschaltet haben sich der FDP-Stadtverordnete von Röttgen und Ückesdorf, Jochim Stamp, und Wilfried Klein, SPD-Stadtverordneter für Dransdorf, Lessenich und Messdorf.

 Der Spielplatz an der Waldau ist einer der Vorzeigespielplätze der Stadt Bonn und als Ausflugsziel sehr beliebt.

Der Spielplatz an der Waldau ist einer der Vorzeigespielplätze der Stadt Bonn und als Ausflugsziel sehr beliebt.

Foto: Roland Kohls

David Baier, Abteilungsleiter im Amt für Stadtgrün, kennt die Beschwerden. Ausschlaggebend dafür, das in der letzten Zeit nicht alles glatt gelaufen sei, seien insbesondere zwei Gründe: Zum einen wurde die Organisation umgebaut. Seit Juni 2011 kümmern sich rund 25 Angestellte um die 470 Spielbereiche in Bonn, die vorher in vier Ämtern untergebracht waren.

Zudem verfolge das Amt eine neue Strategie: Spielgerät soll künftig nicht einfach nur ersetzt werden, die Spielplätze sollen nach Möglichkeit als Themenspielplätze gemeinsam mit Kindern und Eltern neu konzipiert werden. "Nichts ist leichter, als einen politischen Wunsch umzusetzen und fertig", sagt Baier. Doch der Anspruch sei ein anderer. Ein Beispiel: Der Spielplatz an der Waldau. Er liegt am Waldrand, das soll sich im hölzernen und relativ unbehandelten Spielgerät wiederfinden.

Bei anderen Spielplätzen in der Stadt finden sich die Themen Prärie oder Eisenbahn wieder. "Wir sind derzeit intensiv dabei, uns umzuschauen und Konzepte zu entwickeln", sagte Baier. Allerdings: Der Umbau verlief nicht ganz ohne Probleme. "Wir sind noch in einem Prozess, innerhalb eines Jahres konnten wir noch nicht perfekt werden." Der Amtsleiter kündigte unter anderem an, dass die Kommunikation besser werden soll. Denn insbesondere, dass die Bürger ohne Ankündigung vor leeren Spielplätzen standen, wurde kritisiert.

"Aber wir informieren jedes Mal mit einem Schild", ergänzt Jörg Baur, Teamleiter Spiel- und Bolzplätze. Allerdings würden die Schilder nie lange stehen. Verena Küster, verantwortlich für den Spielgeräte-Ersatz, nennt weitere Gründe, warum es mit dem Ersatz nicht immer schnell geht. Oft, wie derzeit beim Spielplatz an der Ferdinand-Lassalle-Straße, hänge der Zeitplan ab vom Hersteller oder der Witterung. In wenigen Wochen soll der Ersatz stehen. Weitere Probleme mit Spielplätzen:

  • Dransdorf, Kettelerplatz: "Auch wir machen Fehler, uns war ganz einfach nicht mehr bewusst , dass die Spielgeräte laut Bedarfsplan stehen bleiben sollen", so Baier. Die Spielgeräte sollen wieder aufgebaut werden.
  • Duisdorf, Grimmgasse: "Der sollte laut Bedarfsplan aufgelöst werden, wenn im Baugebiet "Am Dichbach" ein neuer gebaut wird", sagt Baur. Die Jahresinspektion habe ergeben, dass die Geräte nicht mehr sicher waren. Es wäre unwirtschaftlich gewesen, sie für wenige Monate stehen zu lassen.
  • Ückesdorf, Max-Ernst-Straße: "Hier mussten die Spielgeräte aus Gründen der Gefahrenabwehr abgebaut werden", so Baur. Deswegen hätte die Spielplatzinitiative nicht informiert werden können. Das Spielzeug soll im Frühjahr wieder aufgebaut werden.
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