Verhandlung am Bonner Landgericht 70-Jähriger wegen Beihilfe zum Drogenhandel vor Gericht

Bonn · Zwei junge Männer müssen sich wegen Drogenhandels und weiterer Delikte vor dem Bonner Landgericht verantworten. Einem 70-jährigen Beueler wird Beihilfe vorgeworfen.

 Das Trio lagerte das Marihuana in der Wohnung des 70-Jährigen.

Das Trio lagerte das Marihuana in der Wohnung des 70-Jährigen.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Um sein Leben zu beschreiben, reichten dem 70-jährigen Angeklagten zwei Sätze: In der Voreifel geboren habe er zunächst auf dem Bau gearbeitet. In Bonn sei er dann arbeitslos geworden und habe in Bars rumgehangen. Vor dem Bonner Landgericht muss sich der Beueler nun wegen Beihilfe zum Drogenhandel verantworten. Zwei anderen Männer im Alter von 28 und 27 Jahren wirft die Staatsanwaltschaft in dem Verfahren Drogenhandel, Inverkehrbringen von Falschgeld sowie Betrug vor.

Es geht um eine ganze Reihe von zum Teil auch kleineren Vergehen, die die beiden jungen Männer begangen haben sollen. Insgesamt fünf Anklageschriften verlas die Vertreterin der Staatsanwaltschaft zum Prozessauftakt am Montag.

Bei der Haupttat, an der alle drei Angeklagten beteiligt sein sollen, handelt es sich um Drogenhandel. In der Zeit vom 1. Dezember 2019 bis zum 17. Dezember 2020 soll das Trio zweimal je ein Kilogramm Marihuana in Straßenverkaufsmengen aufgeteilt und verkauft haben. Als Lagerort wählte man die Wohnung des 70-Jährigen, der dafür zweimal pro Woche jeweils drei Gramm als Bezahlung erhalten haben will. Der gehbehinderte Mann war der Einzige, der sich zum Prozessauftakt äußerte, die beiden Mitangeklagten schwiegen zunächst.

Mit Falschgeld an Bonner Kiosk bezahlt

Sie sollen sich kurz im September 2019 auch Falschgeld in Form von fünf falschen Scheinen beschafft und versucht haben, die Blüten am 22. September in einem Kiosk in der Maxstraße an den Mann zu bringen. Dem 27-Jährigen wirft die Anklage dann auch noch einen Fall von Betrug vor: Der Mann soll sich das Vertrauen eines Mannes erschlichen und das Opfer anschließend um rund 11.000 Euro betrogen haben. Laut Anklage bat er den neuen Freund regelmäßig um Darlehen in vierstelligem Bereich, für die er jeweils Schuldscheine unterschrieb.

Die letzten beiden Anklagen richten sich nur gegen den 28-Jährigen: Ihm wird ein weiterer Fall von Drogenhandel sowie Besitz für den Eigenkonsum vorgeworfen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Viele Bonner nehmen’s mit Humor
Enthüllung der Walking Bag in Bonn Viele Bonner nehmen’s mit Humor