Wachtbergerin überwies Tausende Euro an Betrüger Bonner Polizei warnt vor angeblichen Interpol-Anrufen

Bonn · Die Polizei Bonn warnt vor einer neuen Betrugsmasche. Die Täter geben sich am Telefon als Mitarbeiter der europäischen Polizeibehörden Europol und Interpol aus. Eine 91-Jährige aus Wachtberg wurde mit der Taktik um mehrere tausend Euro geprellt.

 Die Polizei warnt vor einer neuen Betrugsmasche, bei der sich Telefonebtrüger als Europol- oder Interpol-Mitarbeiter ausgeben.

Die Polizei warnt vor einer neuen Betrugsmasche, bei der sich Telefonebtrüger als Europol- oder Interpol-Mitarbeiter ausgeben.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Die Polizei Bonn warnt vor einer neuen Betrugsmasche: Derzeit häufen sich Anrufe durch angebliche Mitarbeiter der europäischen Polizeibehörden Europol und Interpol. Die Anrufe, bei denen in einigen Fällen auch Bandansagen abgespielt werden, erfolgten nach Angaben der Polizei zuletzt vorrangig bei älteren Menschen.

 Wie funktioniert die Masche? „Die unbekannten Täter nutzen verschiedene Legenden, um Druck auf die Opfer auszuüben und diese hierdurch zur Übergabe oder Überweisung von Geldbeträgen zu bewegen“, erklärt die Polizei Bonn. Zudem versuchten sie, an Informationen über persönliche und finanzielle Verhältnisse zu kommen.

 In einigen Fällen haben die Anrufer ihren Opfern erklärt, dass ihre persönlichen Daten gestohlen worden wären und damit nun Straftaten begangen werden. In anderen Fällen hieß es, dass gegen die Angerufenen ein Haftbefehl vorliege. In Einzelfällen gelang es den Tätern, auf die Computer ihrer Opfer zuzugreifen. Das Bundeskriminalamt (BKA) warnt auf seiner Internetseite ebenfalls vor dieser Art von Betrugsversuchen.

Die Behauptung, dass ihr Computer im Zusammenhang mit Interpol-Ermittlungen zu einem Kinderpornoring aufgefallen sei, veranlasste nach Angaben der Polizei Bonn vor einigen Tagen eine 91-jährige Wachtbergerin dazu, den Betrügern mehrere tausend Euro zu überweisen. Sie hatten der Seniorin glaubhaft gemacht, dass sie den Geldbetrag zahlen müsse, um eine Untersuchungshaft abzuwenden.

 Die Bonner Polizei rät nun:

  • Geben Sie am Telefon keine Details zu persönlichen oder finanziellen Verhältnissen preis.
  • Folgen Sie nicht den Aufforderungen der Anrufer, lassen Sie sich nicht in ein Gespräch verwickeln oder unter Druck setzen - Europol hat keine Befugnis Bußgelder zu verhängen oder mit sonstigen strafrechtlichen Konsequenzen gegen Sie vorzugehen.
  • Händigen Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte aus.
  • Beenden Sie das Telefonat - legen Sie den Hörer einfach auf oder drücken Sie die entsprechende Taste am Telefon. Informieren Sie sofort die Polizei über 110, indem Sie nach dem Auflegen selbst den Notruf der Polizei wählen. Vertrauen Sie sich zudem Angehörigen oder Bekannten an.

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(lsa)
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