Poppelsdorfer Schloß Ein wunderschön sanierter Melbweiher

POPPELSDORF · Noch ist das Wasser des Melbweihers am Poppelsdorfer Schloß trübe - wegen des Regens, lernen wir. Dennoch hoffen die Mitarbeiter der Botanischen Gärten der Uni Bonn auf weitere Schauer, damit sich der Weiher weiter füllt. Rund 18 Monate dauerte dessen Sanierung. Am Freitag wurde der Abschluss der Arbeiten gefeiert: Bei Spaziergängen entlang am Weiher erläuterten Mitarbeiter die Sanierungsmaßnahmen.

 Der Melbweiher ist gefüllt und kommt vor der Kulisse des Poppelsdorfer Schlosses richtig zur Geltung.

Der Melbweiher ist gefüllt und kommt vor der Kulisse des Poppelsdorfer Schlosses richtig zur Geltung.

Foto: Barbara Frommann

"Wir haben jetzt einen wunderschön sanierten Melbweiher", sagte Maximilian Weigend, Direktor der Botanischen Gärten. Im Zuge der Arbeiten, für die ursprünglich nur sieben Monate veranschlagt worden waren, seien mehr als 40 größere und kleinere Einzelmaßnahmen durchgeführt worden. Dafür hätten sowohl die Uni als auch der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW erhebliche Mittel zur Verfügung gestellt. Wie viel Geld, mochte er nicht nennen.

Die Anwohner des Weihers würden sich wohl am meisten über die abgeschlossenen Arbeiten freuen, meinte Reinhardt Lutz, Kanzler der Uni Bonn. Schließlich habe dieser zuvor bei sommerlichen Temperaturen nicht gerade angenehm gerochen. Mit der Säuberung und Entschlammung sind auch die üblen Gerüche verschwunden. Die Sole wurde von Bauschutt befreit und mit einer Tonschicht abgedichtet. Stein- und Kokoswalzen verhindern, dass das Ufer abbricht. Als besonders notwendig stellte sich diese Maßnahme in Höhe des Nees-Instituts heraus: Dort war der Gehweg weiter unterspült als gedacht. Zudem wurde eine Slip-Anlage gebaut, um Boote zu Wasser zu lassen. Ein zusätzlicher Zulauf sorgt für frisches Wasser, der Zulaufkanal wurde ebenfalls saniert.

Zugleich musste sichergestellt werden, dass beispielsweise die Sumpfzypressen nicht unter der Trockenlegung des Weihers zu leiden hatten. Sie wurden künstlich bewässert. "Wir sind sehr froh, dass sie das Ganze unbeschadet überstanden zu haben scheinen", meinte Weigend.

Die Mauer an der Poppelsdorfer Allee wurde ebenso saniert wie eine bisher baufällige Brücke in den Gärten selbst. Noch ersetzt ein provisorisches Brückengeländer das neue Eisengitter. Ist dieses erstmal eingesetzt, ist der hintere Bereich der Gärten für Besucher wieder zugängig.

Nun wird mit der Neubepflanzung des Ufers begonnen: Dazu stünden zurzeit rund 1500 bis 2000 Stauden und Pflanzen bereit, sagte Weigend. Parallel zur Sanierung finde eine Aufarbeitung des Freilandbereichs statt. So könne dieser stärker strukturiert und mit Inhalt gefüllt werden. Am sogenannten kleinen Weiher sollen beispielsweise original nordamerikanische Sumpfpflanzen ein neues Zuhause finden.

In Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn wird der Melbweiher nun neu mit Fischen besetzt. Auch die Europäische Sumpfschildkröte wird dann dort zu finden sein. Derweil wird gebeten, im Weiher keine nordamerikanischen Rotwangenschmuckschildkröten aus-zusetzen, da diese die heimischen Sumpfschildkröten verdrängten.

Der neue Weiher ist an diesem Wochenende nicht die einzige Sehenswürdigkeit der Botanischen Gärten: Die Titanenwurz blüht. Zudem findet dort am Samstag und am Sonntag jeweils ab 10 Uhr die Kakteen- und Sukkulentenbörse statt.

Titanenwurz-Schau und Kakteenbörse

Die Titanenwurz steht in voller Blüte: Mit einer Höhe von 2,90 Meter brechen die Botanischen Gärten der Uni ihren eigenen Rekord aus dem vergangenen Jahr. Der Weltrekord liegt bei 3,10 Meter. Da die Titanenwurz immer wieder eine Besucherattraktion ist, haben die Botanischen Gärten ihre Öffnungszeiten verlängert: Am Samstag und Sonntag sind sie von 10 bis rund 22 Uhr, gegebenenfalls auch länger, geöffnet. Zusammen mit den Kakteenfreunden Bonn lädt der Botanische Garten Samstag und Sonntag, 22. und 23. Juni, auch zur Kakteenbörse mit 17 Ausstellern ein. Geöffnet ist sie jeweils von 10 bis 18 Uhr. Eintritt: drei, ermäßigt zwei Euro. Nähere Infos auf www.botgart.uni-bonn.de.

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