Schlossbachschule Fotosafari zum Entenweiher

RÖTTGEN · Eine Dunkelkammer, was soll das sein? GA-Fotograf Max Malsch gab den Versuch schnell auf, den Kindern der Klasse 3b der Schlossbachschule zu vermitteln, wie früher Fotos entstanden sind. Das ist ja heute alles viel einfacher: Einfach draufhalten, 20 Fotos machen, eins davon wird schon gut sein. Damals wären dann schon knapp zwei Drittel eines Analogfilms verbraucht gewesen.

 Der Fotokurs mit Max Malsch (Mitte) kam bei den Drittklässlern der Schlossbachschule gut an.

Der Fotokurs mit Max Malsch (Mitte) kam bei den Drittklässlern der Schlossbachschule gut an.

Foto: Stefan Knopp

Der Sachkundeunterricht dreht sich für die Grundschüler momentan um ihren Heimatort Röttgen, im Kunstunterricht beschäftigen sie sich mit Fotografie. Da passte der Besuch des Profis natürlich bestens hinein. Von Malsch lernten die Kinder viel rund um das Thema "Ich baue ein Bild". Wichtigste Erkenntnis für Julius (9) war, "dass man drüber nachdenken muss, was man fotografiert". Also nicht einfach so auf den Auslöser drücken: "Man kann Ausschnitte fotografieren", sagte Julia (9). Auf diese Weise könne man durchaus beeinflussen, wie Betrachter ein Bild interpretieren, meinte der Fotograf. Man sollte außerdem nie zu viel nachdenken, wenn man einen Schnappschuss hinbekommen möchte, und nicht gegen die Sonne knipsen.

Das war auf der anschließenden Exkursion durch Röttgen auch beim Gruppenfoto am gusseisernen Modell des ehemaligen Schlosses wichtig: "Jetzt ist die Sonne weg, da kann man noch besser fotografieren", sagte Max Malsch. Jasper (9) fand, dass der Fotograf das sehr gut gemacht habe. Dann startete eine "Fotosafari" durch die Wohngebiete zum Entenweiher. Die Drittklässler hatten vorwiegend Kompaktkameras, einige auch größere Apparate dabei und gingen auf Motivjagd. Für Felix (9) war das toll: Er fotografiere gerne, sagte er. Aber ich habe keine Zeit dafür."

Nichts war vor den Kindern sicher: Der Springbrunnen am Schlossplatz, das eigene Spiegelbild, die Klassenkameraden, Haustüren, Gänse auf einem Garagendach, Libellen, sogar Werbetafeln - alles wurde abgelichtet. Maline (9) stellte beim abgeblühten Rapsfeld fest: "Das sieht aus wie ein Urwald." Natürlich hielt sie das mit der Kamera fest. Auch Moritz (9) konnte trotz seines Gipsfußes mit: Man setzte ihn in einen Bollerwagen, seine Schulkameraden zogen ihn, während er seine Umgebung fotografierte.

Isabel (9), Franziska, Sophie (beide 8) und viele andere hatten am Ende mehr als 100 Fotos geschossen. Für Emilia (9) waren Blumen in einem Garten das schönste Motiv, für Charlotte (9) und Nina (8) die Gänse auf dem Entenweiher. Den lieben die Kinder. "Ich fand es schön, dass wir auch am Weiher waren", sagte Alva (9) hinterher. "Und dass wir einfach viel Spaß hatten." Alle wollen jetzt das üben, was sie gelernt haben. Einige Fotos wolle man gerne in der Sparkassenfiliale ausstellen, sagte Klassenlehrerin Jacqueline Oswald. Sie habe dafür schon Kontakt mit der Leitung aufgenommen. Dafür müsste man aber ausgewählte Aufnahmen vernünftig ausdrucken. Oswald hofft, dass die Bank dabei finanziell hilft.

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