Umbau in Bonn Hotel Rheinland an der Berliner Freiheit erhält neuen Namen

Bonn · Ein neues Konzept für das Hotel Rheinland bringt die Botschaften zurück nach Bonn. "Hotel mit Botschaft" soll es heißen. 31 Zimmer hat es, jedes soll im Look eines anderen Landes gestaltet werden.

 "Nixon is watching you": Johannes Jungwirth (l.) und Thomas Lenz im Hotelzimmer, der neu eingerichteten amerikanischen Botschaft im obersten Stockwerk des Hotels.

"Nixon is watching you": Johannes Jungwirth (l.) und Thomas Lenz im Hotelzimmer, der neu eingerichteten amerikanischen Botschaft im obersten Stockwerk des Hotels.

Foto: Stefan Knopp

Alles ist vorbereitet für die Rückkehr des US-amerikanischen Botschafters nach Bonn: Er hat ein bequemes Doppelbett mit Tagesdecke in Stars-and-Stripes-Optik, eine Straßenkarte von Washington an der Wand und natürlich ein Bild von Richard Nixon im Nacken, wenn er an seinem Schreibtisch den bedeutenden Geschäften nachgeht. All das findet man im Hotel Rheinland an der Berliner Freiheit, das demnächst einen neuen Namen erhält.

Amerikaner und Sowjets reichen sich die Hand

"Hotel mit Botschaft" soll es heißen. 31 Zimmer hat es, jedes soll im Look eines anderen Landes gestaltet werden. Mit dem US-Zimmer hat Johannes Jungwirth, der seit Anfang 2018 das Hotel betreibt, angefangen, die Botschaft der Sowjetunion wird das nächste sein - gleich nebenan im obersten Stockwerk, Amerikaner und Sowjets können sich über die metallene Brüstung die Hand reichen. Welche Botschaften folgen, verraten Jungwirth und Pressesprecher Thomas Lenz nicht. Die sieben Doppelzimmer werden zu Hauptbotschaften umgestaltet, die Einzelzimmer zu Dependencen.

Der Umbau geschieht nach und nach im laufenden Betrieb. Jungwirth arbeitet mit viel Liebe zum Detail, vom alten Röhrenfernseher, in den noch ein Flachbildschirm eingebaut wird, über den ockerfarben marmorierten Vorhang vorm Fenster bis zum amerikanischen Wählscheibeneinleger am roten Telefon. Auch der Schreibtisch ist eine Antiquität, die der Hotelier selbst hergerichtet hat. An den Wänden hängen Aufnahmen von Präsidentenbesuchen in Bonn, auch eine Aufnahme von John F. Kennedy auf dem Marktplatz und eine von Nixon mit dem damaligen OB Hans Daniels. Die Fotografien stammen aus dem Bonner Stadtarchiv, Jungwirth hat die Lizenzen dazu gekauft.

Mit dem doppeldeutigen künftigen Namen des Hotels wollen der Hotelier und sein Pressesprecher Thomas Lenz - bekannt zum Beispiel vom BaseCamp Bonn - an die Hauptstadtzeit erinnern. "Aber wir wollen nicht mit Wehmut zurückblicken, sondern mit Stolz und ein bisschen Humor."

Der Inhaber kommt aus Bonn und hat hier und in Sevilla Archäologie studiert, dann aber noch ein Tourismusstudium drangehängt. Beides liege nicht so weit auseinander, sagt er: Ohne Entdeckungen und Ausgrabungen wären manche Länder nicht so beliebt, Ägypten zum Beispiel. Nach eigener Aussage hat er, seit er das Hotel Rheinland übernommen hat, einen Buchungsanstieg um 24 Prozent gegenüber 2017 erreicht. Mit dem neuen Konzept hofft er, diese Zahl weiter zu erhöhen.

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