Haftbefehl gegen 14-Jährigen aus Tannenbusch Intensivtäter soll wieder Roller gestohlen haben

BONN · Der 14 Jahre alte Intensivtäter aus Tannenbusch, der in Serie Roller gestohlen hat, sich dafür vor dem Jugendschöffengericht zu verantworten hatte, verurteilt wurde und nur unter Auflagen auf freien Fuß kam, ist offenbar erneut strafffällig geworden.

 März 2014: Kriminalhauptkommissar Klaus Roost präsentiert Roller und Einzelteile. Eine Gruppe Jugendlicher, darunter ein 14-Jähriger, hatte 150 Roller in Bonn und im Linksrheinschen gestohlen.

März 2014: Kriminalhauptkommissar Klaus Roost präsentiert Roller und Einzelteile. Eine Gruppe Jugendlicher, darunter ein 14-Jähriger, hatte 150 Roller in Bonn und im Linksrheinschen gestohlen.

Foto: Axel Vogel

Im Zusammenhang mit zwei Rollerdiebstählen in Tannenbusch haben ihn Polizisten am Donnerstagnachmittag festgenommen, bestätigte Polizeisprecher Robert Scholten auf Anfrage. Die Staatsanwaltschaft habe vor dem Hintergrund des aktuellen Ermittlungsverfahrens Haftbefehl gegen den 14-Jährigen beantragt. Ein ebenfalls festgenommener 20-Jähriger mutmaßlicher Mittäter, der ebenfalls kein Unbekannter für die Polizei ist, wurde laut Scholten mangels Haftgründen wieder auf freien Fuß gesetzt.

Der 14-Jährige mit marokkanischen Wurzeln, der schon in Untersuchhaft gesessen hatte, dürfte damit seine Bewährung verwirkt haben. Wie mehrfach berichtet, soll er seit Jahren Rollerdiebstähle im großen Stil begangen, aber auch Brände gelegt haben. Weil der Serientäter aber bis Januar diesen Jahres nicht strafmündig war, konnte er nicht belangt werden. Er hat aber auch nach seinem 14. Geburtstag weitere Straftaten begangen, und das Jugendschöffengericht hatte ihn im April zu einer Einheitsjugendstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt.

Nach der Verhandlung konnte der Verurteilte unter Auflagen nach Hause gehen, da die Richter eine Vorbewährung angeordnet hatten. Gemäß dieser wird innerhalb von sechs Monaten entschieden, ob die Strafe zur Bewährung ausgesetzt wird oder der Jugendliche die Einheitsjugendstrafe antreten muss.

Laut Bericht waren der 14-Jährige und der 20-Jährige am Donnerstag Streifenbeamten sowie Zivilfahndern in der Nähe der Tatorte am Memelweg und der Hohe Straße aufgefallen. Bei einer Überprüfung stellten die Ermittler dann fest, dass es sich bei dem Duo um zwei "alte Bekannte" handelte, die auch als mutmaßliche Täter für die jüngsten Diebstähle in Frage kamen. Insgesamt drei Motorroller konnten Ermittler nach Angaben von Scholten sicherstellen.

Die strafrechtliche "Karriere" des 14-Jährigen hatte vor rund zwei Jahren begonnen. Aufgefallen war der damals Zwölfjährige der Kripo im Zusammenhang mit Rollerdiebstählen im großen Stil, begangenen überwiegend im Bonner Norden, aber auch in Bornheim und Alfter. Mehr als 150 Diebstähle konnten die Ermittler neun Jugendlichen nachweisen. Besondere "kriminelle Energie" entfaltete vor allem der junge Marokkaner, der sich nicht nur auf Rollerdiebstähle und deren illegalen Vertrieb spezialisiert hatte. Unter anderem legten Ermittler dem zu diesem Zeitpunkt noch strafunmündigen Täter zur Last, über die Jahreswende 2014/15 Feuer in zwei Tiefgaragen in Tannenbusch gelegt zu haben.

An Versuchen den Serientäter zu resozialisieren hat es nicht gefehlt. Allerdings war im vergangenen Jahr ein Aufenthalt des Jungen bei einer Gastfamilie in Frankreich gescheitert. Nach GA-Informationen soll er auch dort straffällig geworden sein. Zu erfahren war, dass die Polizei dem Jugendlichen seit Mitte 2013 mehr als 90 Straftaten zur Last legt.

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