Jugenhilfeausschuss Bonn Stadt bleibt dabei: Kita soll in die alte VHS

Bonn · Die Stadt Bonn hält nach wie vor an ihrem Vorschlag fest, eine Kita in dem ehemaligen Gebäude der Volkshochschule unterzubringen. Das teilte die Jugendverwaltung am Mittwochabend im Jugendhilfeausschuss mit.

 Im Erdgeschoss und im ersten Stock des alten VHS-Gebäudes an der Wilhelmstraße will die Stadt Bonn Kitaplätze schaffen.

Im Erdgeschoss und im ersten Stock des alten VHS-Gebäudes an der Wilhelmstraße will die Stadt Bonn Kitaplätze schaffen.

Foto: Benjamin Westhoff

Familiendezernentin Carolin Krause hatte vor der Sitzung auf GA-Nachfrage erklärt, vor allem in der City fehle es an Kindergartenplätzen. Zum 31. Dezember 2015 habe die Versorgungsquote in Bonn-Mitte für Kinder im Alter von vier Monaten bis unter drei Jahren bei rund 32 Prozent gelegen. Ein großer Teil der Betreuungsplätze sei von Tagespflegepersonen angeboten worden. Lediglich für knapp 14 Prozent standen U 3-Betreuungsplätze in Kitas zur Verfügung. Für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren lag laut Familiendezernat die Versorgungsquote bei 78,4 Prozent.

Darüber hinaus bestehe auch bei zahlreichen Berufstätigen in der City ein hoher arbeitsplatznaher Betreuungsbedarf für ihre Kinder Insofern sei die Schaffung einer im Zentrum gelegenen Kindertagesstätte auch eine bedarfsgerechte Maßnahme im Sinne der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Außerdem benötige die Verwaltung dringend zusätzliche Büroräume in innerstädtischer Lage. Die Verwaltung will deshalb prüfen, ob im ehemaligen VHS-Gebäude auch Büros untergebracht werden können, etwa im Bereich der Kitaverwaltung, sagte Krause.

Wie berichtet, hatte der Rat allerdings beschlossen, dass nach dem Umzug der VHS in das neue Haus der Bildung am Mülheimer Platz das denkmalgeschützte Gebäude an der Wilhelmstraße vermarktet werden solle, um damit einen Teil der Kosten für das Haus der Bildung zu finanzieren, die nach derzeitigem Stand bei 26,4 Millionen Euro liegen. Die Politik hat deshalb die Verwaltung beauftragt, die Wirtschaftlichkeit beider Varianten – Vermarktung oder Nutzung als Kita – darzustellen. Das ist bisher noch nicht erfolgt. „Das Gebäudemanagement hat bislang noch keine Vorlage fertiggestellt“, sagte Krause, „ich würde mir wünschen, dass der dringende Bedarf einer Kita in der Innenstadt in diese Wirtschaftlichkeitsprüfung Eingang findet“.

Auf das Ergebnis ist SPD-Ratsfrau Dörthe Ewald gespannt. „Wir wissen ja, dass es sich um ein altes Gebäude handelt. Wir hoffen aber, dass die Kosten im Rahmen bleiben, damit dort bald die notwendigen Kita-Plätze geschaffen werden können“, sagte sie. Werner Hümmrich (FDP) sagte im Vorfeld der Sitzung, er halte es eigentlich für „unmöglich“, in die alte VHS eine Kita einzurichten. „Ich frage mich, wie in einem Denkmal den hohen Anforderungen einer Kita hinsichtlich Brandschutz und Barrierefreiheit Rechnung getragen werden kann, ohne dass die Kosten exorbitant hoch werden.“ Es bleibe dabei: Ohne konkrete Zahlen werde die Jamaika-Koalition keinen Grundsatzbeschluss für eine Kita im ehemaligen VHS-Gebäude fassen.

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