Kommentar: Ad ACTA? Niemals!

Eigentum ist Eigentum. Und Diebstahl ist Diebstahl. Doch in der Welt des digitalen Netzes verschwimmen die Dinge, weil Informationen aus vielen Lebensbereichen, auch guter Journalismus, dort immer noch größtenteils kostenfrei angeboten werden, obwohl sie im echten Leben kosten. Viel Geld.

Dass der Ausverkauf geistigen Eigentums in einer zunehmend vernetzten Welt ein gefühltes Gewohnheitsrecht wird, davor schützt das Urheberrecht. Alles Humbug, mögen sich viele Piraten und andere Teilnehmer der netzaffinen Gemeinde denken.

Alles Humbug? So wenig wie sich jeder von uns auf dem Wochenmarkt nach Belieben bedienen darf, ohne dafür zu bezahlen, so wenig, wie jeder von uns in ein Parkhaus gehen kann, um dort ein Auto seiner Wahl mitzunehmen, so wenig soll man künftig auch im Netz auf Einkaufs- und Schnäppchentour gehen können, ohne für den Wert der (geistigen und kreativen) Arbeit anderer zu bezahlen.

Freiheit im Netz bedeutet nicht Freiheit von Kosten oder Gebühren. Und das internationale Urheberrechtsabkommen ACTA bedeutet nicht das Ende des Internets, auch wenn Kulturpessimisten dies jetzt gerne suggerieren. Es geht um nichts weniger als um den Kampf gegen Markenpiraterie und gegen die Verletzung von Urheberrechten.

Jeder Handwerksmeister, jeder Betrieb, jeder Konzern muss seine Erfindungen und seine Produkte schützen. Bei Musikindustrie, Filmbranche und Verlagen ist es nicht anders. Nur kann man deren Produkte nicht anfassen. Aber hören, sehen, lesen. Ist das nichts?

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