Monumentales Wandgemälde ist der Blickfang

Bei den Jugendkulturtagen entstehen verschiedenartige Kunstwerke auf kahlen Wänden - Ausschuss der Verbandsgemeinde Altenahr besichtigt neu gestaltete Räumlichkeiten

  Gute Gestaltung:  Wolfgang Kutzner (mit Hut) und die jungen Künstlerinnen Julia und Maria Helfmann sowie Katja Buttgereit stellen ihr Wandgemälde am Bahnhof Mayschoss vor.

Gute Gestaltung: Wolfgang Kutzner (mit Hut) und die jungen Künstlerinnen Julia und Maria Helfmann sowie Katja Buttgereit stellen ihr Wandgemälde am Bahnhof Mayschoss vor.

Foto: Vollrath

Altenahr. Im neuen Jugendraum in Ahrbrück erhebt sich ein schwarzer Himmel über dem tief blauen Meer, Blitze zerreißen die Dunkelheit. Im neuen Jugendraum in Berg dagegen ziehen freundliche weiße Wölkchen über das himmelblaue Firmament. Bei beiden Wandgemälden hat der Künstler Manfred Hammes aus Burgbrohl Pate gestanden. Er hat den Heranwachsenden bei den Jugendkulturtagen geholfen, ihre Vorstellungen zu realisieren.

"Die Jugendlichen wollten es dramatisch", erklärt er zu der antiken griechischen Tempelanlage vor dem Meer in Ahrbrück. Bei einer Rundreise informierte sich der Jugendausschuss der Verbandsgemeinde Altenahr am Dienstagabend über die Ergebnisse der Kulturtage in einigen Gemeinden. Der Jugendraum in Ahrbrück im ehemaligen Gebäude der Raiffeisenkasse gegenüber der Brohler Wellpappe ist erst im Entstehen. Aber immerhin zeugt das Gemälde, das die gesamte Längswand ausfüllt, von der Schaffenskraft der Jugendlichen. Betreut wird die Gruppe von Yvonne Mies.

Einen großen Schritt weiter sind die Jugendlichen in Berg, die sich Räume im Obergeschoss der alten Schule hergerichtet haben. Hier stehen schon Tisch, Sofa und Sessel, der Teppichboden liegt, die Tür ist neu, und dank eines Durchbruchs ist ein ansehnlich großer Raum entstanden. Während die Wölkchen über eine Dachschräge ziehen, wurde die Wand hinter dem Sofa zu einem fröhlichen Streifenbild gestaltet. Auch hier hat Hammes geholfen, die Entwürfe der Jugendlichen umzusetzen. Betreut wird die Gruppe von Simone Caspers, Carina Köpsel und Bianca Dicke.

Bei den Jugendkulturtagen gemalt wurde auch in Mayschoß. Und nachdem die von Anneliese Baltes betreute Jugendgruppe die Jugendräume in der alten Schule bereits vor einigen Jahren mit Hilfe des Künstlers Wolfgang Kutzner aus Kesseling gestaltet hat, hat sie diesmal ein monumentales Wandgemälde geschaffen: Auf der Rückwand der Garagen am Mayschosser Bahnhof entstand eine abstrakte Ahrweinlandschaft. Wieder war Kutzner mit von der Partie. Es ist ein langgestrecktes Gemälde, das vor allem aus Quadraten in verschiedener Größe, Dichte und Farbgebung besteht. Wer genau hinschaut erkennt am einen Ende den Mayschosser Bahnhof und am anderen Ende die Saffenburg.

Aber auch, wer das Wandbild nicht zu entschlüsseln vermag, ist fasziniert von dem spannungsreichen Kunstwerk auf der einst unansehnlichen Außenwand. Kunst haben auch Jugendliche aus Kreuzberg im Sinn, die den Platz vor ihrem Jugendtreff bei den Jugendkulturtagen erst einmal gepflastert haben. Der Altenahrer Künstler Piet Blaser hat ihnen dabei geholfen. Da der Platz aus rechtlichen Gründen nicht überdacht werden kann, sich die Jugendlichen aber ein Dach über dem Kopf für ihre Treffen im Freien wünschen, soll ein Kunstwerk künftig den Regen abhalten: ein Schirm aus in Acryl getauchten Jeanshosen. Betreut wird die Gruppe von Dagmar Timm und ihrem Sohn Hendrik sowie Jenny Sturm, die auch Altenahrer Weinkönigin ist.

An der Regionalen Schule in Altenburg hatte die Tour des Jugendausschusses begonnen, und da endete sie auch mit einer Tanzvorführung einer Jugendgruppe aus Kreuzberg _ ebenfalls ein Ergebnis der Jugendkulturtage. Als Kulisse diente ein zerlegbares monumentales Bild mit farbenfrohen Blumenmotiven, das ebenfalls von Kindern und mit Unterstützung durch Hammes entstanden ist.

Verbandsbürgermeister Achim Haag berichtete, dass 13 der kreisweit 52 Projekte der Kulturtage in der VG Altenahr durchgeführt wurden. Er dankte Jugendpfleger Werner Söller für sein Engagement für die schwierige dezentrale Jugendarbeit. "Die Arbeit des Jugendpflegers muss wie ein Katalysator wirken", sagte er. Haag nannte auch weitere Projekte der Jugendkulturtage in der VG: Banjo-Bau mit Mario Dompke aus Bad Breisig in Hönningen, Bau von Nanas mit Monika Kortmann aus Bad Neuenahr in Kalenborn, Tipibau in Kesseling sowie die Erkundung des Sahrbachs in Berg.

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