Das Mittelalter kehrt zurück nach Siegburg

Zum ersten Advent halten Händler und Gaukler wieder Einzug in die Kreisstadt - Kinder schmücken die Tannenbäume, Busse parken auf dem Lüghausen-Gelände

Das Mittelalter kehrt zurück nach Siegburg
Foto: Holger Arndt

Siegburg. (suj) "Buntscheckig sind sie angethan, auf dass jedweder ihres niedren Standes innewerde." Freunde des mittelalterlichen Treibens wissen spätestens jetzt, von wem denn hier die Rede ist. Denn wenn es draußen wieder kälter und schon zu früher Stunde dunkel wird, ist die Zeit der Weihnachtsmärkte gekommen. Für Siegburg bedeutet das seit Jahren: Die Stadt kehrt zurück in ihre mittelalterliche Vergangenheit, und auf dem Markplatz stellen drei Wochen lang "Kramer, Zunft und Kurtzweyl" ihre Zelte auf.

Los geht es am Samstag, 29. November, um 11 Uhr. Bis 21. Dezember gibt es dann handgemachte Flöten aus Ton, Edelsteine, duftende Seifen oder Trinkgefäße aus Horn, kunstvolle Bogen und Spielzeuge aus Holz. Honig und den beliebten heißen Met gibt es ebenso zu kaufen wie allerlei Kräuter, Öle und den "Reisfraß". Auch neue Händler sind mit dabei: ein Holzbildhauer und zwei Filzmeisterinnen.

Anders als auf den meisten modernen Weihnachtsmärkten, sorgen ausschließlich Gaukler für die musikalische Unterhaltung. Zu den Musici, die an jedem Markttag für die Besucher aufspielen, gehören unter anderem "Der Scherbelhaufen", die "Master Piers from Oxford" und "Filia Irata" mit ihren lauten Trommeln. Viele weitere werden, auf historischen Instrumenten spielend, die Bühne vor dem Stadtmuseum erklimmen, aber auch durch die Menge ziehen.

Denn für die Gaukler ist der ganze Markt eine einzige Spielstätte. Die Frauengruppe Psalteria gibt zudem am Freitag, 19. Dezember, ein Konzert im Stadtmuseum. Karten für 15,40, ermäßigt 13,20 Euro gibt es im GA-Ticketshop am Markt. Kinder waren auf dem Markt schon immer gern gesehene Gäste.

Doch in diesem Jahr sind sie mehr als nur Besucher: Am Dienstag, 2. Dezember, schmücken die Steppkes vom Kindergarten Georgstraße und die Erstklässler von der Zange die rund 40 Weihnachtsbäume auf dem Markt. Aber nicht etwa mit Basteleien aus Glanzfolie oder Plastikschmuck. Nur natürliche Materialien kommen an die Zweige: Sterne aus Stroh oder Wachs, kleine Säckchen aus Stoffresten und jede Menge Kastanien, Äpfel und Nüsse.

Rund 4 000 Parkplätze stehen in der Innenstadt für die Markt-Besucher zur Verfügung. Für Busse wird das geschleifte Lüghausen-Gelände zum Parkplatz umfunktioniert. Die Parkhäuser haben auch an den Wochenenden geöffnet, doch rät Nathalie Niederdrenk, Leiterin der Tourist-Information, Menschen aus der näheren Umgebung, werktags nach Siegburg zu fahren. "Kulturprogramm gibt es an allen Tagen." Auch die Führungen über den Markt finden an den Werktagen statt.

Ausführliche Informationen zum Programm gibt es im Internet unter www.siegburg.de, Stichwort Tourismus.

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