Open-Air-Theater Bei der Freilichtbühne in Alfter tut sich was!

Alfter · Es geht voran: Die alte Bühne ist schon so gut wie weg. Und wenn alle Pläne wahr werden, dann könnte die beliebte Spielstätte zukünftig ein wahres Schmuckstück sein.

 Die alte Hauptbühne wird abgerissen. Dort soll so schnell wie möglich ein schmucker Neubau hin.

Die alte Hauptbühne wird abgerissen. Dort soll so schnell wie möglich ein schmucker Neubau hin.

Foto: Susanne Träupmann

Noch steht der Bauwagen auf der Spielfläche des Freilicht-Wander-Theaters am Alfterer Buchholzweg, aber auch der wird in wenigen Tagen verschwunden sein. Mit viel Muskelkraft haben die Mitglieder des Vereins Freilichtbühne in den vergangenen Wochen das Schiff von „Peter Pan“, der gleichnamigen Inszenierung von 2019/21, und damit die Hauptbühne abgebaut,. Das bisherige Umkleidezelt im Wald ist verschwunden und die sogenannten Satellitenbauten abgerissen. Die Vorbereitungen für den Bau einer neuen Bühne werden noch in diesem Monat abgeschlossen.

Zum ersten Mal ist eine Dauerlösung möglich

Erstmals seit der Gründung der Laienspieltruppe vor 21 Jahren erhalten die Mitglieder nun eine fest installierte und vom Rhein-Sieg-Kreis genehmigte „spielerische Heimat“. Jahrelang dauerte die Auseinandersetzung zwischen Siegburg und dem Alfterer Verein, hatten doch die Laienschauspieler in der Vergangenheit das Areal, das in einem Landschaftsschutzgebiet liegt, sukzessive mit allerlei kleinen Bauten „zugepflastert“.

Um die Fläche weiterhin nutzen zu können, reichte der Vorstand im August 2020 beim Kreis einen Bauantrag ein, bereits im November lag die Genehmigung vor. Dann allerdings kam Corona, was die Planungen verzögerte. „Wir haben zwei Jahre lang weniger Einnahmen generiert und konnten auch weniger Sponsoren ansprechen“, erklärte Vorstandsmitglied Mareike Osenau.

Ende des Jahres sollen weitere Einzelheiten des Neubaus offiziell gemacht werden, wann der Spatenstich erfolgt steht noch nicht fest. Das hänge auch davon ab, ob und für wann Handwerker und Baufirmen zur Verfügung stehen und wie die Kosten dann aussehen, erklärt Osenau, die sich seit der Vorstands-Neuwahl 2018 um das Projekt kümmert.

Es kommt darauf an, dass das Land genügend Geld schickt

Für dieses Herzensanliegen wird der Verein tief in die Tasche greifen: Es geht immerhin um 200.000 Euro. Ein Förderantrag beim Land soll den größten Teil der Ausgaben decken. „Erhalten wir keine Mittel werden wir das Projekt nicht so schnell stemmen können“, befürchtet die 41-Jährige. Deshalb setzt der Verein auch auf Sponsoren, denn viel Neues wird am Buchholzweg passieren.

Statt der ersten, 2012 genehmigten, L-förmigen Kernbühne, in der ein Übersee-Container für Werkzeuge und Requisiten verbaut worden war, wird nun ein kompaktes Gebäude stehen. Dabei hat das Bonner Architekturbüro Grotegut die Idee des preisgünstigen Containers übernommen und im neuen Konzept um einen zweiten ergänzt. Zwischen beiden entsteht eine Umkleide für die Schauspieler, damit entfällt das Zelt im Wald.

Zusätzlich zum Zentralbau mit einer umlaufenden Bühne wird es ein Getränkebüdchen und eine Überdachung für mobile Toilettenanlagen und den Traktor geben. „Die Lösung haben wir in konstruktiven Gesprächen mit dem Kreis erarbeitet. Das war für mich auch die einzige Möglichkeit“, erinnerte sich Osenau.

Schon die Inszenierung des gegenwärtigen Stückes „Die Seeräuberinsel“ war mit Blick auf das Bauprojekt ausgewählt worden. Bespielt wurden denn auch im vergangenen Jahr nur das Areal am Böhling und in der „Tannensenke“, in diesem Jahr erwartet Schauspieler und Zuschauer im Alfterer Schloss ein besonderer Spielort. Dennoch hoffen alle Mimen, dass die neue Bühne 2024 bespielbar sein wird. „Dann werden wir auch mit einem besonderen Stück auftreten“, sagte Osenau.

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