Interview mit Klaus Wiesehügel über seine Zeit beim Stadtsportbund Königswinter „Die Sportfeste waren Höhepunkte meiner Amtszeit“

Königswinter · Klaus Wiesehügel aus Bockeroth führte sieben Jahre den Stadtsportbund Königswinter, den Dachverband der Sportvereine, als Vorsitzender an. In seine Amtszeit fiel ein großes Sportfest für Flüchtlinge im Jahr 2016. Mit Wiesehügel sprach der General-Anzeiger nach seinem Ausscheiden.

 Hat den Vorsitz des Stadtsportbundes Königswinter nach sieben Jahren abgegeben: Klaus Wiesehügel.

Hat den Vorsitz des Stadtsportbundes Königswinter nach sieben Jahren abgegeben: Klaus Wiesehügel.

Foto: dpa

Wie fällt Ihre Bilanz nach sieben Jahren als Vorsitzender aus?

Klaus Wiesehügel: Eine Bilanz über einen so langen Zeitraum, der unterschiedliche Rahmenbedingungen für den Sport setzte, ist sehr schwierig. Die Unterstützung des Stadtsportbundes durch die Sportvereine war nur bei sehr wenigen Vereinen spürbar. Hier möchte ich mich insbesondere bedanken beim TuS Oberpleis, beim TuS Eudenbach, bei der SGG Königswinter und natürlich bei meinem eigenen Verein, dem HSV Bockeroth.

Wie blicken Sie auf die beiden Sportfeste für die Flüchtlinge und die Vereine zurück?

Wiesehügel: Die Sportfeste für Flüchtlinge und Vereine waren sicherlich Höhepunkte meiner Amtszeit. Eine so große Beteiligung aller wichtigen Vereine hat es davor und danach wohl nicht mehr gegeben. Es fehlten nur die zahlreichen Reitvereine und bis auf eine Ausnahme alle Tennisvereine. Aber auch die Zielgruppe der Flüchtlinge, insbesondere die Kinder unserer Gäste, waren begeisterte Besucher.

Wie bewerten Sie rückblickend die Verteilung der Landesmittel an mehrere Vereine für Investitionen in ihre Sportstätten, bei der der Stadtsportbund rund 600 000 Euro zu verteilen hatte?

Wiesehügel: Wer arm ist und nichts hat, findet keine große Beachtung. Wer über viele Mittel verfügt, steht im Mittelpunkt. Dies war auch so bei der Verteilung der Landesmittel aus dem Programm „Moderne Sportstätten 2022“. Ein so großes Interesse an der Arbeit des Stadtsportbundes hatten wir weder davor noch danach. Ich kann es meinem Nachfolger nur wünschen, dass auch er mal in die Lage versetzt wird, eine größere Summe an die Vereine zu verteilen, damit auch den Vorständen dort klar ist, welch große Bedeutung ein Stadtsportbund haben kann.

In anderen Städten räumen Verwaltungen dem Stadtsportbund eine größere Bedeutung bei, wenn es um die Verteilung der Sportpauschale geht. Würden Sie sich das auch in Königswinter wünschen?

Wiesehügel: Der Stadtsportbund hat schon vor meiner Zeit mit der Stadt Königswinter eine Vereinbarung abgeschlossen, die dazu führte, dass die Sportpauschale in den Haushalt der Stadt einfließt mit der Zusage, dass die Sportstätten nach Möglichkeit zu modernisieren und auszubauen sind. Der Stadtsportbund bekam als Ausgleich einen kleinen Teilbetrag, mit dem er Sportvereine direkt fördern konnte. Bestandteil dieser Vereinbarung war auch, dass der Vorsitzende des Stadtsportbundes als Gast an der Sitzung des Sportausschusses teilnehmen kann. Der Stadtsportbund hat nur eine beratende Funktion zu dem, was und wie gefördert wird. Nach der Zusammenlegung von Sport- und Schulausschuss ist der Einfluss noch geringer geworden.

Wie bewerten Sie die Kooperation mit der Stadtverwaltung?

Wiesehügel: Die Kooperation war zunächst ohne Einschränkung ausgezeichnet. Später sahen die Dinge nicht mehr ganz so rosig aus. Ich will aber nicht namentlich nachkarten, da auch dort verantwortliche Personen gewechselt haben. Namentlich bedanken möchte ich mich aber bei Elvi von Lovenberg, die uns immer im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützt hat.

Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit mit den Sportvereinen?

Wiesehügel: Eine Kooperation mit den Sportvereinen im wörtlichen Sinne von Kooperation hat nur in seltenen Ausnahmen stattgefunden.

Was wünschen Sie dem Stadtsportbund und Ihrem Nachfolger?

Wiesehügel: Ich wünsche dem Stadtsportbund alles Gute und meinem Nachfolger den Zugang zu den Vereinen, den ich leider in den sieben Jahren nicht immer gefunden habe.

(ga)
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