70. Geburtstag Frithjof Kühn feiert mit rund 230 Gästen

RHEIN-SIEG-KREIS · Viel Prominenz tummelte sich gestern Abend im Kreishaus: Rund 230 geladene Gäste feierten mit Landrat Frithjof Kühn dessen 70. Geburtstag. Unter den Gratulanten waren zahlreiche Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft, Rettungswesen, Kirche und Medien.

Neben Kreispolitikern und Bürgermeistern waren auch die Landtags- und Bundestagsabgeordneten der Region gekommen, ebenso Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, Regierungspräsidentin Gisela Walsken und Ehrenlandrat Franz Möller, den Kühn einmal als seinen "politischen Mentor" bezeichnete. Aber auch den früheren Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher und Fußball-Weltmeister Wolfgang Overath sah man unter den Gästen. WDR-Intendant Tom Buhrow hatte sich auf den Weg in seine Heimatstadt Siegburg gemacht - aus alter Verbundenheit mit Frithjof Kühn.

Nachdem die Kreistagsfraktionen Kühn schon am Nachmittag in einer Sitzung gewürdigt hatten, hielt Vizelandrat Rolf Bausch am Abend die Laudatio. Er attestierte Kühn Gestaltungswillen, Verantwortungsbereitschaft und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Kreistag. Auch charakterisierte er ihn als jemanden, der "klare Kante" zeigt: "Du wackelst nicht, Du hast Mut." Kühn habe sich in seiner seit 1999 andauernden Amtszeit als Landrat zahlreiche Verdienste erworben. Bausch verwies unter anderem auf die Wachstumsdynamik des Kreises, die Entwicklung der Hochschul- und Bildungslandschaft, vergaß aber auch die Kreissparkassenfusion nicht.

Eigentlich stehe er ja gar nicht so gerne im Rampenlicht, sagte Frithjof Kühn in seiner Dankesrede, die - so heiß es vorab - nur ein paar Sätze umfassen sollte. Doch wann hat man schon mal eine so hochkarätige Zuhörerschaft vor sich? So nutzte Kühn seine Ansprache, um Botschaften zu übermitteln. Vor allem die: Hände weg vom Berlin/Bonn-Gesetz. Der Appell ging auch an die Landesregierung: "Wenn sich ein Dienstsitz der Bundesregierung in NRW befindet, kann das Land nicht zulassen, dass er nach Berlin abwandert." Er beschwor die gute Nachbarschaft mit Bonn und angrenzenden Kreisen, lobte die "große Harmonie" im Kreistag und dankte allen, die zwischen Windeck und Rheinbach ihren Beitrag zur kommunalen Familie leisten.

Und natürlich schlug Kühn auch wieder den einen oder anderen humoristischen Haken. So tröstete er Genscher wegen des Scheiterns der FDP bei der Bundestagswahl. Und überraschte mit der Aussage, dass seine Mutter irgendwann der FDP beigetreten sei. "Kein Mensch weiß, wie sie dazu gekommen ist." Einmal habe sie Genscher gesagt, dass sie seit 30 Jahren in der FDP sei. Bei ihm seien es schon 60, entgegnete der. "Darauf meine Mutter: 'Aber ich bin schon 90!'"

Nach fast 15 Jahren im Amt hört Kühn 2014 als Landrat auf. Er arbeite aber immer noch gerne, sagte er. "Dass ich das noch mit 70 kann, ist ein Geschenk Gottes."

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