Warnstreik in der Region Behinderungen im Verkehr in Bornheim und Alfter

BORNHEIM/ALFTER · Der von der Gewerkschaft Verdi ausgerufene Streik hatte am Dienstag auch Auswirkungen auf den linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis. Vor allem Autofahrer brauchten starke Nerven, weil es auf vielen Straßen nur langsam voranging. So gut wie keine Folgen hatte der Arbeitskampf dagegen für die Verwaltungen, Kindertagesstätten und Schulen.

 Auf der K12n von Alfter in Richtung Bonn-Dransdorf staute sich am Dienstagmorgen der Verkehr.

Auf der K12n von Alfter in Richtung Bonn-Dransdorf staute sich am Dienstagmorgen der Verkehr.

Foto: Markus Muss

Verkehr:

Mit langen Staus hatten am Morgen die Autofahrer in Bornheim und Alfter in Richtung Bonn zu kämpfen, zum Beispiel auf der K 12n in Alfter. Auf der Bonn-Brühler-Straße staute sich der Verkehr bis Roisdorf, mehr stehen als fahren war auch am Kreisel im Bereich "Am Hellenkreuz" in Bornheim angesagt. Auf der Elbestraße in Hersel ging es mitunter nur im Schneckentempo in Richtung Bonn. Am Abend kam es in den Gegenrichtungen erneut zu Behinderungen, wieder staute sich der Verkehr über viele Kilometer.

Bus und Bahn:

Gähnende Leere herrschte an vielen Haltestellen der Linien 16 und 18, wie beispielsweise in Hersel. Wo sonst morgens viele Schüler aussteigen, warteten am Dienstag gegen 8 Uhr nur wenige Menschen auf Bahnen. Als eine Durchsage über den Streik informierte, zogen auch sie ab.

Fast wie leer gefegt war zur gleichen Zeit die Haltestelle Bornheim Rathaus. Auch hier wurde über Lautsprecher über den Streik informiert. Drei Schüler der Mertener Heinrich-Böll-Schule wussten daraufhin nicht, wie sie zur Schule kommen sollten - schienen aber auch nicht besonders unglücklich darüber zu sein.

Eine ältere Dame, die zur Arbeit nach Alfter musste, war dagegen recht verzweifelt. "Ich werde auf jeden Fall zu spät kommen", sagte sie. Eine andere Frau, die mit der Linie 18 nach Bonn fahren wollte, nahm die Beine in die Hand, um nach Roisdorf zum Bahnhof zu gelangen. "Ich kann es verstehen, dass die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes streiken", sagte sie.

Wie angekündigt, fuhren die Busse der Regionalverkehr Köln (RVK), ebenso die Voreifelbahn (RB 23) zwischen Euskirchen und Bonn. Allerdings schienen nicht mehr Menschen als sonst die Bahn zu nutzen.

Kindertagesstätten:

Die kommunalen Kindertagesstätten in Alfter, Bornheim, Meckenheim und Rheinbach waren nicht vom Streik betroffen.

Verwaltung:

"Alle Kitas, das Hallenbad, die Stadtwerke oder der Bürgerservice hatten uneingeschränkt geöffnet", sagte Marion Lübbehüsen, Sprecherin der Stadt Meckenheim, auf Anfrage. Einzige Änderung: Einige besorgte Bürger erkundigten sich telefonisch, ob das Rathaus geöffnet habe. "Null Beeinträchtigungen" meldete Rheinbachs Sprecher Peter Feuser, ebenso die Gemeindeverwaltung in Alfter. Eine Handvoll gewerkschaftlich organisierter Rathausmitarbeiter beteiligten sich in Swisttal am Streik, wie Sprecher Peter Nitschke sagte. Die Dienstgeschäfte in der Verwaltung hätten darunter nicht gelitten.

Schulen:

"Schüler mit ganz weitem Anreiseweg sind heute nicht gekommen", berichtete Ulrich Böhmer, Konrektor der Gemeinschaftshauptschule in Alfter. Das habe man auch erwartet.

Am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium in Bornheim sei der Streik durch verspätete Schüler "deutlich spürbar" gewesen, teilte eine Mitarbeiterin mit. Keine Verspätungen meldeten die Europaschule Bornheim und die Ursulinenschule Hersel.

Auf die weiterführenden Schulen in Meckenheim und Rheinbach hatte der Streik keine Auswirkungen.

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