Radtour durch Wachtberg Zahlreiche Teilnehmer beim Frühlingsmarkt im Köllenhof

Wachtberg · Das Streuobstwiesenfest mit Radtour bot am Wochenende entspannte Einblicke ins Ländchen. Rund 200 Teilnehmer vom Frühlingsmarkt in Köllenhofen waren dabei.

 Besucher beim Frühlingsfest im Köllenhof in Wachtberg Ließem.

Besucher beim Frühlingsfest im Köllenhof in Wachtberg Ließem.

Foto: Petra Reuter

Kleine weiße Blütenmeere bezauberten die Radler und Wanderer auf der Streuobstwiesentour. Zu Fuß oder mit dem Rad waren rund 200 Teilnehmer vom Frühlingsmarkt im Köllenhof durch die Felder zur Entdeckungstour aufgebrochen. Neben dem Genuss für die Sinne gab es an diesem Tag die Eröffnung der neuen Wachtberger Apfelrouten-Nebenschleife.

Den Startschuss für den ersten Frühlingsmarkt seit den pandemiebedingten Einschränkungen gab Bürgermeister Jörg Schmidt um 12.20 Uhr. Wenige Minuten später schwangen sich die Teilnehmer der rund 19 Kilometer langen Radtour, die in Zusammenarbeit mit dem ADFC Wachtberg stattfand, auf die Sättel zur nahen Erlebnisstation. Zu Fuß machten sich die Gäste auf den Weg vom historischen Hofensemble rund um Ließem, in Richtung Niederbachem, am Rheinhöhenfriedhof und der dortigen Erlebnisstation der Apfelroute vorbei. Die Strecke erlaubte einen Blick aus der Höhe auf Restbestände alter Streuobstwiesenplantagen.

Kulinarisches aus der Region

„Wir möchten auch mal unsere Heimat mit dem Rad entdecken“, erzählte Bettina Schneider. Die 63-Jährige war zusammen mit ihrem Mann und dem befreundeten Paar Irmgard und Wolfgang Rohn mit E-Bikes auf der Radstrecke unterwegs. Die zu überwindenden angekündigten 250 Höhenmeter schreckten die erfahrenen Radler nicht ab. „Wir waren schon 1500 Kilometer in Spanien mit den Rädern unterwegs, da hatten wir 970 Meter Höhendifferenz“, sagte Wolfgang Rohn. „Früher sind wir auch über die Alpen gefahren – und zwar ohne Motor“, sagte Irmgard Rohn. Sie interessierte vor allem die neue Schleife der Apfelroute.

Die Strecke führte vorbei an Erlebnisstationen und lokalen Partnern der Route mit besonderen Angeboten, etwa Kulinarischem aus der Region. Der Landwirt Lukas Schimmel informierte über die vor wenigen Jahren neu aufgebaute und weiterentwickelte Hühnerhaltung mit einem riesigen Freilaufgehege und artgerechter Haltung. Unterwegs genossen die Radler den Anblick der Blüten von Kirsche, Birne und der ersten Apfelbäume.

Eine Art Naturerfahrung und Entschleunigung

„Uns ist es wichtig, die Menschen an die Streuobstwiesenkulturen in Wachtberg heranzuführen“, sagte der Vorsitzende des Streuobstwiesenvereins Christian Lebrenz. Beim Frühlingsfest informierten die Vereinsmitglieder auch darüber, wie man zugleich etwas für sich selbst und für die Natur tun kann. „Wir bieten Wanderungen, Schnittkurse und die Gelegenheit, bei der Pflege der teilweise sehr alten Kulturen mit anzufassen“, erzählte Dorothee Hochgürtel, Gründungsmitglied und Kassiererin des Vereins. Die meisten Menschen kämen durch die entspannte Arbeit in der Natur auch innerlich zur Ruhe, gleich ob es um die herbstliche Apfel- und Birnenernte ginge, um Pflegeschnitte, Zaunbau, Nachpflanzungen oder um die Beteiligung an der Arbeit im vereinseigenen Saftlager. „Das ist auch eine Art Naturerfahrung und Entschleunigung“, sagte Hochgürtel und fügte schmunzelnd hinzu: „Aber auch kostenloses Muskeltraining.“ Für eine gute Qualität muss ein Baum gepflegt sein, erklärte Hochgürtel. Wie man das auch Zuhause mit den eigenen Bäumen oder Pflanzen machen kann, lerne man durch die Arbeit im Verein ganz automatisch.

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