Somit gastieren die Rheinländer am kommenden Samstag zum ersten Play-off-Spiel bei den Schwelmer Baskets, die die Spielzeit in der Gruppe Nord der Pro B auf dem dritten Rang beendeten. Wäre Rhöndorf Fünfter geblieben, hätte man sicherlich eine einfachere Aufgabe vor der Brust gehabt.

Der Gegner der Rhöndorfer wäre dann der Nord-Vierte Baskets Akademie Weser-Ems/Oldenburger TB gewesen. So sind es nun die Schwelmer Baskets geworden, die von elf Heimspielen in dieser Saison nur zwei verloren haben und mit Spitzenreiter Hannover das heimstärkste Team der Gruppe Nord waren.

Zurück zum Spiel der Rhöndorfer in Nördlingen: Bei den Bayern war am Samstag nach der Schlusssirene totaler Frust angesagt. Mit einem Heimsieg wäre Nördlingen in letzter Minute noch in die Play-offs gerutscht, da Leitershofen in Baunach gewann. Aber trotz großem Kampf und leidenschaftlichem Einsatz schafften es die Nördlinger nicht, die Dragons Rhöndorf am Ende zu bezwingen.

Immer wieder wechselte die Führung, und immer wieder setzten sich zwei Akteure in Szene. Nördlingens Fabian Brütting trieb sein Team unermüdlich an, traf selbst wildeste Würfe und riss mit seinen 34 erzielten Punkten die Fans von den Sitzen. Er hatte großen Anteil daran, dass die Partie über 40 Minuten enorm eng blieb.

Auf der Gegenseite brillierte Rhöndorfs Spielmacher Nick Larsen. Immer wieder setzte er seine Mitspieler gekonnt in Szene und erzielte selbst 29 Punkte. Als Brütting in der letzten Spielminute per Dreier das 78:80 erzielte und Rhöndorf nur noch mit zwei Punkten führte, hofften die Nördlinger Fans auf eine schwache Aktion der Dragons Rhöndorf.

Nick Larsen schnappte sich den Ball und setzte Tim Schönborn ein. Noch 20 Sekunden waren zu spielen. Schönborn hatte zu Beginn der Partie direkt zwei Dreier getroffen und wurde auch am Ende nicht hauteng gedeckt, so dass er ein wenig Freiraum hatte. Diesen nutzte er eiskalt. Der Ball verließ seine Hand und rauschte zum Schrecken der 600 Zuschauer zum 83:78 durch die Reuse.

Die Giants versuchten zwar noch einmal alles und zogen mit taktischen Fouls ihr letztes Ass aus dem Ärmel. Doch Nick Larsen und Co. ließen nichts mehr anbrennen. "Wir haben heute die Feuerprobe für die Play-offs bestanden. In der zweiten Hälfte haben wir in einem Hexenkessel gegen eine physisch starke Mannschaft die Nerven behalten und mit einer großen Rotation, in der jeder seinen Anteil am Erfolg hatte, den Sieg geholt", war Dragons-Coach Boris Kaminski zufrieden."

Dragons Rhöndorf: Larsen (29 Punkte/3 Dreier), Thülig (13/1), Tratnjek, Schönborn (13/4), Wendeler (2), Remekun (12), Frankl-Maus, Zeymer (11/1), Winterhalter (6/1).