„Rasta Man“ Lobinger im olympischen Finale

Stabhochspringer aus Meckenheim schafft Qualifikationshöhe im zweiten Versuch - Zugabe für glücklichen Ecker

  Der Meckenheimer  Tim Lobinger sprang mit 4,70 m die Qualifikationshöhe für den Endkampf am Freitag.

Der Meckenheimer Tim Lobinger sprang mit 4,70 m die Qualifikationshöhe für den Endkampf am Freitag.

Foto: ap

Athen. (dpa) Danny Ecker hat sich mit einer unverhofften „Zugabe“ ins olympische Stabhochsprungfinale gezittert. Der deutsche Meister aus Leverkusen bekam am Mittwochabend in Athen einen zusätzlichen Versuch über 5,50 m zugesprochen, nachdem sein Protest bereits abgeschmettert worden war. Die Qualifikationshöhe von 5,70 m nahm der 27-Jährige dann eine Stunde später auf Anhieb. Jubelnd stieß Ecker vor 70 000 Zuschauern im Olympiastadion die Faust in den Nachthimmel.

Zu diesem Zeitpunkt musste „Rasta Man“ Tim Lobinger noch bangen, denn beim ersten Anlauf für die Normhöhe fiel die Latte. Mit neuer Frisur und poppiger Elton-John-Brille schwang sich der erfolgreichste deutsche Stabhochspringer erst im zweiten Versuch über 5,70 m - das reichte für den Endkampf am Freitag. Lachender Dritter war zumindest im Vorkampf Eckers Vereinskollege Lars Börgeling: Der EM-Zweite lief drei Mal an, meisterte alle Höhen im ersten Versuch und packte seine Stäbe ein.

Bei Ecker paarten sich zunächst Pech und Unvermögen: Der Leverkusener monierte die falsche Positionierung der Lattenständer bei seinen ersten beiden Versuchen über 5,50 m zu spät. „Der Kampfrichter hat seinen Protest nicht angenommen. Das ist ganz bitter“, sagte Bundestrainer Leszek Klima. In der Halle bewältigte Ecker vor drei Jahren in Chemnitz schon mal die 6,00 m, in dieser Saison immerhin 5,72 m.

Schließlich durfte Ecker doch nochmal ran, bei seinem vierten Versuch über die verflixten 5,50 m war noch viel Luft zwischen Oberkörper und Latte. Danny hat''s eben drauf: Die 5,70 m meisterte der Sohn von Olympiasiegerin Heide Ecker-Rosendahl so cool, als wäre nichts gewesen. Glück gehabt.

„Für eine Medaille muss man 5,90 m springen“, hatte Lobinger schon vor seinem dritten Olympia-Auftritt orakelt. In Atlanta war der deutsche Rekordhalter Siebter, vier Jahre später in Sydney nur 13. Nun soll es endlich klappen mit dem Gipfelsturm. Denn bei den nächsten Spielen in Peking 2008 wäre der Stabhochsprung-Profi fast 36 Jahre alt.

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