Halloween auf dem Heiderhof Ein Gruselkabinett im Keller

Heiderhof · Der zwölfjährige Felix Bergmann hat sich seine eigene Geisterbahn gebaut. Im Keller seines Elternhauses auf dem Heiderhof finden sich Plastikgehirne, künstliche Augen und abgeschnittene Beine.

 Skelette, künstliche Augen und mehr: Felix Bergmann in seiner Geisterbahn im Keller seines Elternhauses auf dem Heiderhof.

Skelette, künstliche Augen und mehr: Felix Bergmann in seiner Geisterbahn im Keller seines Elternhauses auf dem Heiderhof.

Foto: Friese

„Ich weiß gar nicht mehr, wann das genau angefangen hat.“ Tatjana Heisermann schüttelt den Kopf, während ihr Sohn Felix die Gäste durch den etwa 25 Quadratmeter großen Kellerraum seines Elternhauses führt: Plastikgehirne, künstliche Augen, abgeschnittene Beine, Skelette, seltsame Gestalten, die sich bewegen – das reinste Horrorkabinett. „Letztes Jahr habe ich hier einige 15-jährige Mädchen durchgeführt. Die haben alle geschrien“, erzählt Felix vergnügt.

Zurzeit bereitet sich der Zwölfjährige, der die sechste Klasse an der Otto-Kühne-Schule besucht, auf Halloween vor. Der Vorgarten des Hauses und die Fenster seines Zimmers sind ebenfalls entsprechend dekoriert: Blutspuren, Stoffspinnen und Hinweise am Fenster auf Halloween unterscheiden das Haus deutlich von den Nachbarhäusern. „Die Nachbarn sind zum Glück sehr tolerant“, meint Tatjana Heisermann.

Bereits im vergangenen Jahr standen die Besucher an Halloween vom Keller bis zum Hauseingang. Die meisten waren Freunde von Felix, Mitschüler, die sich etwas gruseln wollten. Aber es ist wohl nicht nur der Horror, der den Jungen fasziniert: Felix dekoriert einfach gern. „Zu Weihnachten dekoriere ich unsere Wohnung zum Beispiel mit Lichterketten“, erzählt er.

Aber Geisterbahnen haben es ihm schon besonders angetan. Vor zwei Jahren entdeckte er im Internet jemanden, der sich ebenfalls eine kleine Geisterbahn zu Hause aufgebaut hatte. „Ich hab' das dann nachgebaut und im Laufe der Zeit immer weiter ausgebaut.“ Das Material bezieht er entweder vom Bonner Karnevalsspezialisten Deiters oder aus dem „Horrorshop“ im Internet. „Bei Deiters in Beuel kennen die mich schon alle“, meint Felix. Kürzlich hat er dem „Zirkus des Horrors“ in Köln einen Besuch abgestattet. „Die haben da echt eine tolle Geisterbahn“, sagt er begeistert. Ganz im Gegensatz zur Geister-Rikscha im Brühler Phantasialand. „Detailreich, schön dekoriert – aber man erschreckt sich nicht“, so die Einschätzung des Nachwuchsexperten. Apropos Phantasialand: Felix besitzt eine Jahreskarte. Und in dem Freizeitpark hat ihn vor einigen Jahren schon die Zaubershow, die regelmäßig lief, besonders gefallen. Das Ergebnis: Gemeinsam mit Freunden zaubert er einmal im Monat mit den Magic Kids im Kleinen Muck in Bonn.

Bis zu Halloween will er sich zu Hause eine roboterähnliche Maske aufsetzen – und so zum Festtag seine Gäste begrüßen. Von den seltsamen Clowns, die in den vergangenen Wochen in einigen Orten in Nordrhein-Westfalen für Angst und Schrecken gesorgt haben, distanziert er sich klar: „Das sind offensichtlich Leute, die nicht verstehen, was lustig ist und was nicht.“ Auf seinem eigenen Youtube-Kanal „Heiderhofer Geisterbahn“ können Interessierte einen virtuellen Rundgang durch sein buntes Gruselkabinett wagen. Und nach Halloween? „Da ist Karneval“, antwortet Felix wie aus der Pistole geschossen. „Und Karneval ist für mich das zweite Halloween.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort