Margaretenplatz in Friesdorf Ein Parkplatz als Vision für die Verkehrswende

Friesdorf · Der Friesdorfer Alfred Giersberg macht sich in einem Bürgerantrag Gedanken, wie die Zukunft der Mobilität an der Margaretenstraße aussehen könnte. Dort möchte er Car- und Bike-Sharing genauso ansiedeln wie Lademöglichkeiten für E-Gefährte. Auf Wunsch der Bezirksvertretung soll die Stadt Bonn die Idee nun prüfen.

 Das „grüne Loch“ hinter sich würde Alfred Giersberg gerne in die Umgestaltung des Parkplatzes am Margaretenplatz in Friesdorf einbeziehen.

Das „grüne Loch“ hinter sich würde Alfred Giersberg gerne in die Umgestaltung des Parkplatzes am Margaretenplatz in Friesdorf einbeziehen.

Foto: Axel Vogel

Wenn man so will, ist die Parkfläche an der Margaretenstraße samt angrenzenden Gebieten so etwas wie eine Familienangelegenheit bei den Giersbergs. Schon Alfred Giersbergs Vater hat seinerzeit bei Umgestaltungsplänen ein Wörtchen mitgeredet. Nun tut es sein Sohn, der lange für die CDU im Stadtrat saß, in Form eines Bürgerantrags.

Seit dem Frühjahr hatte der Friesdorfer die Ortsbewohner dazu aufgerufen, mit ihm online Ideen zu einem zukunftsfähigen Platz zu entwickeln. Das Ergebnis, nämlich eine Art Mobilstation, präsentierte er kürzlich in der Bezirksvertretung, gab aber auch zu: „Das Online-Projekt war von eher mittelprächtigem Erfolg.“ So dürfte vieles also aus seinem eigenen Kopf stammen. Vor Ort erklärt er noch einmal, worauf es ihm ankommt. „Ich wünsche mir ein Gesamtkonzept für Parkplatz und angrenzende Flächen“, so Giersberg. Parkraum für E-Mobilität strebt er genauso an wie Car- und Roller-Sharing-Stellplätze.

Der Wohnmobilstellplatz könnte von der Rheinaue nach Friesdorf wechseln

Als passionierter E-Biker darf für ihn natürlich eine Verleihstation für Fahrräder nicht fehlen, auf dem Areal, das zur einen Hälfte dem Tiefbauamt gehört, zur anderen dem Städtischen Gebäudemanagement. Und wo aktuell jeder noch so kleine Freiraum mit Autos besetzt ist. „Die Stadt bessert hier regelmäßig den Belag aus, aber mehr passiert nicht“, meint Giersberg.

Vor allem eine Art grünes Loch im hinteren Teil des Geländes stört ihn. „Das ist schon seit 40 Jahren da“, moniert er und kann sich eher Wohnmobilstellplätze vorstellen. „Die werden in absehbarer Zeit durch den Bau der Wettbehörde an der Rheinaue wegfallen“, sagt Giersberg. In Mecklenburg-Vorpommern habe er beobachtet, dass viele Schwimmbadbetreiber Stellplätze für zusätzlich Kundschaft anböten. „Das wäre fürs Friesi ja nicht uninteressant“, so der Friesdorfer.

Finanziert werden soll das Projekt mit Ausgleichsmitteln für Stellplätze

Eine Packstation schwebt ihm auch noch für das Areal an der Margaretenstraße vor: „Bei mir sausen fünf verschiedene Paketboten pro Tag durch die Straße, es geht ja um ein ökologisches Umdenken.“ Weshalb er durchaus für die Sicherung ökologischer Freiräume ist. Das alles jedoch will finanziert sein. Eine Quelle dafür sieht der Polit-Profi in den Ausgleichszahlungen, die Privatleute für nicht gebaute Stellplätze leisten müssen. „Die Kämmerin hat davon noch fünf Millionen Euro im Topf“, so Giersberg. Davon hätte er gerne etwas ab für Friesdorf, „damit hier in zehn Jahren eine vernünftige Lösung hinkommt“. Die Langstrecke sei er gewohnt, sagt er, denn für die Sanierung des Klufterplatzes hat er mit anderen 15 Jahre gekämpft. Erste Überlegungen der Stadt hätte er allerdings gerne schon in einem Jahr, heißt es in seinem Antrag.

Zu diesem äußerte sich die Verwaltung wie folgt: „Grundsätzlich begrüßen wir den Ansatz des Antrages, auf dem bestehenden Parkplatz eine ‚Mobilstation‘ mit einem entsprechenden Angebot (Car-/Bike-Sharing, E-Lademöglichkeiten, etc.) einzurichten.“ Die Politik fand die Idee auch reizvoll, weshalb sie letztendlich gegen die Stimmen des Bürger Bunds Bonn (BBB) einen Prüfauftrag über die von Giersberg genannten Vorschläge beschloss. Der BBB hatte gefordert, Einzelkosten zu benennen. Ein kleines „Aber“ gab es von Gabriel Kunze (SPD), der ebenfalls aus Friesdorf kommt. „Man muss die Punkte auch kritisch hinterfragen, zum Beispiel, ob es sinnvoll ist, den Platz zu erweitern oder Grün zu erhalten“, so Kunze.

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