Combahnviertel in Beuel Drei Häuser stehen in Beuel vor dem Abriss

Beuel · Ein Investor, die Montana Wohnungsbau KG, aus Bad Honnef will an der Rheindorfer Straße Familienwohnungen bauen. Die Bezirksvertretung beschäftigt sich an diesem Mittwoch mit dem Thema.

 Diese Häuser in der Rheindorfer Straße sollen abgerissen und neu gebaut werden.

Diese Häuser in der Rheindorfer Straße sollen abgerissen und neu gebaut werden.

Foto: Rainer Schmidt

Große Aufregung herrscht derzeit im Combahnviertel in Beuel seit bekannt wurde, dass die Häuser Nummer 15 und 17 in der Rheindorfer Straße abgerissen werden sollen. Eigentümer dieser Häuser ist die Firma Montana Wohnungsbau KG in Bad Honnef. „Seit Sommer 2019 liegt uns die Abrissgenehmigung der Stadt Bonn vor“, sagte Prokurist Heiko Bartelt dem GA. Man habe nur noch nicht mit dem Abriss angefangen, da die Firma zwischenzeitlich auch das Haus Nummer 19 erworben und dafür ebenfalls eine Abrissgenehmigung beantragt habe. Diese liege jedoch noch nicht vor und wenn schon, dann möchte man alle drei Häuser auf einmal abreißen.

Geplant sind auf diesem Areal zwölf Wohneinheiten für Familien mit Kindern. Projektleiter für dieses Vorhaben sind Inke Bartelt und Kay Scharfenstein. Bartelt: „Es soll erschwinglicher Wohnraum mit Tiefgaragenplätzen gebaut werden.“ Die Firma Montana bleibe Eigentümer und Vermieter, verspricht sie. Einen Plan, der den Neubau visualisiert, wollte die Firma derzeit noch nicht vorlegen. „Wir stehen jedoch in Kontakt mit den Häusern 13 und 21“, erläutert Bartelt, „und werden die Umgebung rechtzeitig über die Termine der Abrissmaßnahmen unterrichten.“

Von den Versuchen und den Argumenten, diese Häuser zu erhalten, hat Montana gehört beziehungsweise gelesen. „Sowohl die Untere Denkmalbehörde als auch die Stadt Bonn haben es abgelehnt, dieses Ensemble unter Denkmalschutz zu stellen“, so Bartelt. „Sie haben es für nicht würdig befunden.“ Auch der Voreigentümer habe nichts zur Erhaltung des Hauses beigetragen. „Der Anstrich aus den 80er Jahren hat das Haus nicht in einen Originalzustand versetzt.“

Einen Erhalt der Front wie ihn Carl J. Bachem vom Denkmal- und Geschichtsverein Bonn-Rechtsrheinisch vorgeschlagen hat und dem Beuel den Erhalt des Hauses Mehlem und des Bürgermeister-Stroof-Hauses in Vilich zu verdanken hat, kann sich Bartelt nicht vorstellen. „Die Fassadenerhaltung würde exorbitant teuer und die Kosten absurd hoch werden“, sagt er. Fenster und Zugänge würden dann nicht mehr zusammenpassen. Außerdem sei diese Front nicht prägend für das Viertel. „Hier herrscht eine absolute Mischung aus topmodernen Häusern und Häusern aus der Jahrhundertwende vor, dazwischen Häuser aus der frühen Nachkriegszeit“, so Bartelt. Er verstehe, dass Veränderungen Ängste erzeugen, aber das Leben ist für ihn Veränderung. Eines verspricht er: „Wenn wir mit dem Abriss einmal angefangen haben, dann haben wir bis zum Ende der Baumaßnahme einen engen Zeitplan, den wir einhalten werden.“

Die Bezirksvertretung Beuel beschäftigt sich in ihrer Sitzung an diesem Mittwoch mit dem Thema. Unter anderem steht ein Bürgerantrag zur Erhaltung des historischen Gebäudeensembles auf der Tagesordnung.

Die öffentliche Sitzung der Bezirksvertretung beginnt um 17 Uhr im Rathaus Beuel, Friedrich-Breuer-Straße 65.

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