Gewerbe-Gemeinschaft Beuel "Wir sollten uns endlich zusammenraufen"

Beuel · Die Gewerbe-Gemeinschaft Beuel (GGB) hat sich für die zweite Jahreshälfte viel vorgenommen: Bürgerfest, öffentliche Diskussionsrunde zur Zukunft Beuels und engere Kooperation mit der Beueler Wirtschafts-Interessengemeinschaft (BWI), möglicherweise gar eine Integration mit der BWI. Über die geplanten Aktivitäten sprach Vorsitzender Paul Ahrens mit Holger Willcke.

 Paul Ahrens veranstaltet die Lifestyle-Messe "Lebensart" in der Kommende Ramersdorf.

Paul Ahrens veranstaltet die Lifestyle-Messe "Lebensart" in der Kommende Ramersdorf.

Foto: Max Malsch

Was versprechen Sie sich von einer Zusammenlegung von GGB und BWI?
Paul Ahrens: Die BWI ist eine Interessengemeinschaft für das Gewerbegebiet Beuel-Ost, wir hingegen vertreten die Interessen der Gewerbetreibenden im gesamten Beueler Stadtgebiet. Durch eine Integration der BWI in die GGB erhoffen wir uns ein größeres Gewicht bei wirtschaftlichen und politischen Diskussionen zum Wohle des Standortes Beuel. Wir können uns mit noch mehr Aufmerksamkeit gemeinsam für die Beueler Interessen einsetzen. In Absprache mit meinem Vorstand habe ich BWI-Chef Ralf Becker den Vorschlag einer Zusammenarbeit beziehungsweise einer Integration unterbreitet. Es gibt bereits viele Mitglieder in der GGB, die im Gewerbegebiet ansässig sind, und wir können uns durchaus vorstellen, dass die BWI eine eigene Arbeitsgruppe in der GGB bildet. Wir sollten uns endlich mal zusammenraufen und uns gemeinsam für den Standort Beuel einsetzen.

Die GGB lädt für den 15. Oktober zu einer öffentlichen Diskussionsrunde über die Zukunft Beuels ein. Warum?
Ahrens: Wir haben für diesen Dialog Vertreter der städtischen Wirtschaftsförderung und des Planungsamts eingeladen, um frühzeitig von geplanten Entwicklungen in Beuel zu erfahren und darüber zu diskutieren. Wir wollen diese Veranstaltung gerne gemeinsam mit der BWI organisieren. Immerhin ist das Gewerbegebiet Beuel-Ost schon seit Jahren ein Schwerpunktthema unserer Arbeit.

Gibt es eine Zusammenarbeit mit den Gewerbe-Gemeinschaften der anderen drei Bonner Stadtbezirke?
Ahrens: Bislang so gut wie nicht. Wir Beueler haben jetzt eine Initiative gestartet und haben die drei anderen Vereine für den 20. August zu einem Treffen eingeladen. Wir glauben einfach, dass wir als Gemeinschaft mehr Durchsetzungskraft bei Themen wie Ansiedlungspolitik, Ausweisung von Gewerbeflächen bis hin zu kulturellen und sozialen Fragen haben. Wir wollen uns künftig einfach stärker in die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen einmischen.

Für Sonntag, 1. September, lädt die GGB von 12 bis 22 Uhr zum Bürgerfest nach Beuel ein. Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen?
Ahrens: Ja, wir liegen gut in der Zeit. 120 Aussteller machen mit und stellen ihre Angebote zwischen Rheinufer und Bahnhof vor. Für 2014 haben wir bei der Stadt einen Antrag gestellt, das Bürgerfest an zwei Tagen durchführen zu dürfen. Samstags wollen wir dann nur ans Rheinufer einladen, sonntags soll es das Bürgerfest in der ursprünglichen Form geben.

Welche Entwicklung bereitet Ihnen Sorgen?
Ahrens: Die klaffende Baulücke auf der gegenüberliegende Seite des Rathauses macht das Beueler Zentrum nicht gerade attraktiver. Wir haben die Befürchtung, dass der anhängige Rechtsstreit länger andauern könnte. Zusätzlich bereitet uns natürlich der unsägliche Entscheidungsstau bei der S 13, dem Maarstraßenanschluss und der Entwicklung des Gewerbegebietes Beuel-Ost arge Sorgen.

Die GGB hat 2013 ihr 25-Jähriges gefeiert. Sind Sie mit der Entwicklung der Händler-Gemeinschaft zufrieden?
Ahrens: Auf jeden Fall. Wir sind ein aktiver Verband, der sich stets mit Bürgern und Politikern austauscht. Wir haben mehr als 200 Mitglieder und sind heute viel breiter aufgestellt, sowohl inhaltlich als auch räumlich. Ursprünglich haben wir uns nur ums Beueler Zentrum gekümmert. Heute fühlen wir uns für den gesamten Stadtbezirk zuständig. Mittlerweile melden sich Gewerbetreibende sogar von sich aus, wenn sie sich in Beuel niederlassen wollen oder fragen uns, ob wir ihnen bei der Ansiedlung behilflich sein können.

Zur Person:

Paul Ahrens wurde 1955 in Essen/Oldenburg geboren. Er ist verheiratet mit Annemarie Steinhauer-Ahrens. Zusammen haben sie fünf Kinder. Von Beruf ist Paul Ahrens gelernter Diplom-Agraringenieur, arbeitet aber seit vielen Jahren als Geschäftsführer im Einrichtungshaus House & Living in Beuel. Seit 2010 ist er Vorsitzender der Gewerbe-Gemeinschaft Beuel.

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