Erst Rosenmontag kommt ein Hoch aus Frankreich

BONN · Mit bangen Blicken die Jecken zum Himmel und hoffen auf schönes Wetter für die tollen Tage. Die Vorhersagen der Experten fallen gemischt aus.

 Sonnenschein und gute Laune an Rosenmontag 2011: Jecke hoffen auf eine Wiederholung.

Sonnenschein und gute Laune an Rosenmontag 2011: Jecke hoffen auf eine Wiederholung.

Foto: Barbara Frommann

Ist von Donnerstag bis einschließlich Sonntag mit trübem Wetter zu rechnen, so hellt sich die Prognose für Rosenmontag deutlich auf. Am Donnerstag, Weiberfastnacht, ist es bei etwa fünf Grad eher trüb und ab und an regnerisch. Samstag und Sonntag müssen die Jecken wohl wegen eines Tiefs mit Schauern und Böen rechnen, auch wenn es bis zu zehn Grad warm wird.

"Zwar wird es am Rosenmontag wieder etwas kälter, aber ein Hoch aus Frankreich wird für trockenes Wetter sorgen", sagt die Meteorologin vom Dienst des Deutschen Wetterdienstes, Cornelia Urban. Einen Rückblick auf das Karnevalswetter der letzten zehn Jahre wirft der ehemalige Chefstatistiker der Stadt Bonn, Klaus Kosack: Der Rosenmontag lag in den letzten zehn Jahren immer zwischen dem 4. Februar und 7. März, also in einem Zeitraum von mehr als vier Wochen.

An den zehn Montagen ab 2002 war es in Bonn im Tages- Durchschnitt 3,2 Grad kalt, mit beachtlichen Schwankungen zwischen 11,1 Grad Celsius (2002) und -1 Grad Celsius (2010). Das heißt, die Bonner Jecken hatten einmal einen Vorfrühlingstag, öfter dagegen unter Kälte zu bibbern.

Dabei war der Rosenmontag 2010 nicht der einzige frostige Montag: 2004, 2005 und 2006, also drei Jahre hintereinander blieb das Tagesmittel unter 0 Grad Celsius und die Karnevalisten mussten sich warm anziehen. Kann man daraus schließen, dass Petrus den Bonner Jecken nicht so wohl gesonnen ist? Keineswegs!

Denn das Wetter an den Rosenmontagen gestaltete sich sehr unterschiedlich, betrachtet man neben den Temperaturen weitere Klimaelemente wie Niederschlag und Sonnenschein. Einen ausgesprochenen Sonnentag gab es nur einmal, und zwar im vergangenen Jahr, wo die Sonne am 7. März fast elf Stunden schien. Damals wurde auch eine längere Schönwetterperiode eingeleitet, die rekordverdächtige Sonnenstunden für März 2011 bescherte. Die Sonne schien länger als im folgenden Juli.

Trocken waren nur vier Montage; dies war in den Jahren 2004, 2005, 2007 und 2011 der Fall. Regnerische Rosenmontage mit mehr als einem Liter pro Quadratmeter Niederschlag gab es in den Jahren 2002, 2006, 2008 und 2010. Als Fazit daraus schließt Statistiker Klaus Kosack, dass das Wetter so wie die Jecken ist. Bekanntlich sei jeder Jeck anders, genau so wie sich das Wetter am Rosenmontag in den letzten zehn Jahren gestaltete.

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