Lengsdorfer Vereinshaus Hausmeister macht auch mit 70 noch weiter

LENGSDORF · Eigentlich wollte er mit 70 aufhören, sich um die Vermietung des Bürger- und Vereinshauses in Lengsdorf zu kümmern. Doch Hans Büttgenbach kann's nicht lassen, sich ehrenamtlich als Hausmeister zu engagieren.

 Auf diesem Thron, den ein Hochzeitspaar mitbrachte, durfte auch Hans Büttgenbach kurz Platz nehmen.

Auf diesem Thron, den ein Hochzeitspaar mitbrachte, durfte auch Hans Büttgenbach kurz Platz nehmen.

Foto: GA

Nicht nur, dass er keinen Nachfolger fand, der sich einmal pro Woche ins Vermietungsbüro setzen wollte, der Gästen die Räume zeigt und das Prozedere der Vermietung erklärt. "Das ist hier meine zweite Heimat, außerdem will ich die hier nicht im Stich lassen", sagt er. "Und überhaupt war ich mein Leben lang im Ehrenamt tätig." Früher vor allem beim VfL Lengsdorf, wo er als Jugendtrainer und Jugendleiter wirkte.

Der Ortsausschuss-Vorsitzende Christoph Schada bescheinigte ihm einmal, er sei 24 Stunden am Tag für das Vereinshaus da und deshalb ein Glücksfall für Lengsdorf. Das mag übertrieben sein, aber zehn Stunden pro Woche kommen doch auf diese Weise schnell zusammen, hat Büttgenbach ausgerechnet. Und in 15 Jahren sind zigtausend Stunden zusammengekommen.

Büttgenbach sorgt zusammen mit Wilfried Palm nicht nur für die Vermietung, sondern kümmert sich auch um die Technik bei den Feiern. Ob Musik, Licht, Reparaturen oder Schlüsselübergabe - der Hausmeister hat es im Griff. Seit der Einweihung des Hauses 1998 sorgt er dafür, dass in der guten Stube der Lengsdorfer Im Mühlenbach alles seine Ordnung hat. Bitten musste man ihn seinerzeit nicht lange, den ehrenamtlichen Job anzunehmen. "Vom Trägerverein hieß es: “Hans wäre der richtige Mann.„ Da habe ich natürlich nicht Nein gesagt."

Bereut hat der Rentner die Entscheidung nie. "Mir macht es riesigen Spaß, hier im Vereinshaus zu arbeiten. Die Tätigkeit füllt mich vollständig aus." Dabei war er immer zuverlässig. "Ich habe seltenst gefehlt." Im Gegenteil: Manchmal rückt er auch nachts und an Wochenenden aus, um das Haus wieder abzunehmen und den Zustand zu überprüfen. "Das kann auch nur ein Junggeselle wie ich machen", ist er überzeugt.

Was den gelernten Maurer besonders an seiner Arbeit reizt, sind die vielen Kontakte mit den Leuten, die das Vereinshaus für Veranstaltungen mieten. "Bei uns wird alles gefeiert, von der Hochzeit über Karneval bis zum Bauchtanz. Wir sind hier multikulti." Dem Junggesellen macht der Umgang mit den Menschen Spaß. "Ich stehe eben nicht nur mit dem Besen auf dem Hof", sagt er. Allerdings gibt es einige Nachbarn, die sich mitunter beschweren, wenn Gäste des Vereinshauses in der Nacht hupend wegfahren. Den Ärger kann Büttgenbach gut verstehen. Erlaubt ist das Feiern in dem Haus ohnehin nur bis 1 Uhr. "Und die Vermietung läuft trotzdem sehr gut." Die Gesellschaften buchen fast immer den großen Saal, in den bis zu 200 Personen passen. Von der Zapfenstreich-Regelung sind Ausnahmen lediglich an Karneval, zur Kirmes und beim Dorffest erlaubt. Dann darf auch länger gefeiert werden.

Weitere Informationen

Wer das Bürger- und Vereinshaus für Feiern mieten will, kann sich unter 0228/29 87 28 oder info@vereinshaus-lengsdorf.de melden. Für den großen Saal werden tagsüber 250 Euro fällig, 370 Euro bei Feiern bis 1 Uhr. Der Partyraum im Keller ist für 170 Euro, 290 Euro zu mieten.

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