Immer mehr leere Ladenlokale in Duisdorf

Gewerbegemeinschaft hat viele Vorschläge, wie der Einkaufsstandort gestärkt werden kann

  Die Fußgängerzone  gilt für viele Kunden als gute Einkaufsmöglichkeit.

Die Fußgängerzone gilt für viele Kunden als gute Einkaufsmöglichkeit.

Foto: Roland Kohls

Bonn-Duisdorf. Zwei Stunden lang streiften Vertreter der Gewerbegemeinschaft Hardtberg (GGH) und der Bonner FDP durch die Duisdorfer Innenstadt und listeten Wünsche und Mängel auf. Dabei ging es um Verkehrsfragen, Ansiedlung von Einzelhandel und Leerstände in der City.

Als der Rundgang beendet war, gab es eine lange Wunschliste. Die Gruppe - angeführt von FDP-Ratsfraktionschef Werner Hümmrich und Gisbert Weber, Vorsitzender der Gewerbegemeinschaft Hardtberg - kam allerdings trotzdem zu der Erkenntnis: Duisdorf ist ein intaktes Subzentrum mit einem vielfältigen Einkaufsangebot und guten Parkmöglichkeiten.

Aber nach der Devise "Stillstand ist Rückschritt" will die Gewerbegemeinschaft sich nicht auf dem Erreichten ausruhen. "Wir müssen uns weiterentwickeln und unsere Stärken besser vermarkten. Und dazu benötigen wir auch die Hilfe der Kommunalpolitiker", appellierte Weber an die im Stadtrat vertretenen Parteien.

Einige Wünsche und Anregungen der Gewerbegemeinschaft an die Politik:

  • Die Duisdorfer Innenstadt benötigt mehr Konkurrenz im Lebensmittelsektor. Ein Konzern stellt alle Geschäfte.
  • Der Geschäftsleerstand in der Rochusstraße nimmt zu. Hilfe von der städtischen Wirtschaftsförderung ist willkommen und notwendig.
  • Die Nutzung und Gestaltung der Bahnhofstraße im Abschnitt zwischen Rochusstraße und Burgweiher muss neu konzipiert werden. Auf einer Straßenseite sind nahezu alle Liegenschaften ungenutzt.
  • Eine städtebauliche Überarbeitung und Neunutzung des Geländes Feuerwehr/Schamottefabrik ist seit vielen Jahren auf der Duisdorfer Wunschliste.

FDP-Fraktionschef Werner Hümmrich bezweifelt, ob die derzeit angedachte städtebauliche Lösung für die citynahe Kreuzung Burgweiher/Bahnhofstraße die beste ist: "18 000 Autos befahren täglich die Bundesstraße. Ich frage mich, ob der für diese Kreuzung geplante Kreisverkehr das packen kann."

Durch den Wegfall der Ampel müssten die Fußgänger mittels Querungshilfen sicher über die Straße geführt werden. Auch diese Lösung hinterfragt Hümmrich: "Die Straße ist so breit und so stark befahren, da frage ich mich, ob ältere Leute und Kinder dann noch sicher über die Straße gehen können." Er forderte die Verkehrsplaner der Stadt auf, sich mit diesem Thema noch einmal intensiv zu beschäftigen.

Gisbert Weber teilt die Bedenken des FDP-Politikers: "Wenn schon dort ein Kreisverkehr gebaut werden soll, dann müssen die großen Kreuzungen davor und dahinter ebenfalls zu einem Kreisel umgebaut werden. Ein Kreisverkehr alleine kann nicht funktionieren." Hümmrich erinnert an die erfolgreiche Umwandlung der Friedrichstraße in der Bonner Innenstadt. "Das hat sehr lange gedauert, bis wir dort den richtigen Weg gefunden haben. Ohne die Beteiligung der Hauseigentümer an diesem Projekt wären wir nicht so weit gekommen. Nur die Eigentümer haben einen Einfluss darauf, welche Angebote in ihren Geschäften gemacht werden. Schnelles Geld durch hohe Mieten führt langfristig nicht zum Erfolg."

Weber gab bekannt, dass seit wenigen Tagen in der Duisdorfer innenstadt eine Standortanalyse durchgeführt werde, um dem gemeinsamen Ziel, "In Duisdorf gekauft, ist gut gekauft", ein Stück näher zu kommen. Die GGH stellte in Aussicht, dass in diesem Jahr der Adventsmarkt noch schöner und interessanter werden wird. "Im vergangenen Jahr haben wir rund 30 000 Euro in die Weihnachtsbeleuchtung investiert. In diesem Jahr folgen nochmals 5 000 Euro. Dieses Geld wird allein von den Gewerbetreibenden in Duisdorf zusammengebracht", erklärte Weber.

Lesen Sie dazu auch das Interview mit Gisbert Weber

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