Seit Pandemie 30 Prozent mehr Gespräche Bedarf der Bonner Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt steigt

Bonn · Während der Pandemie ist der Bedarf bei der Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt in Bonn um 30 Prozent gestiegen. Die Einrichtung informiert mit neuen digitalen Konzepten über ihr Angebot.

 Das Team der Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt: (von links) Heike Fröhlich, Conny Schulte, Anke Voßhenrich, Fraya Meru und Hilde See.

Das Team der Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt: (von links) Heike Fröhlich, Conny Schulte, Anke Voßhenrich, Fraya Meru und Hilde See.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Zahl der Gespräche in der Bonner Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt ist seit 2020 um fast ein Drittel angestiegen. Das ergab der Jahresbericht der Einrichtung von 2021, die in der Wilhelmstraße 27 Opfern solcher Delikte Hilfe anbietet. Neues, multimediales Material und ein Film über die Beratungsstelle sollen jetzt über deren Angebot informieren.

Angesprochen seien alle Personen, die direkt oder indirekt Erfahrungen mit sexueller Gewalt gemacht haben, sagt Geschäftsführerin Conny Schulte. So könnten sich auch Freunde oder Angehörige von Betroffenen an die sechs Beraterinnen in Bonn wenden. Die Beratung sei außerdem unabhängig vom Geschlecht und der Art der Erfahrung mit sexueller Gewalt möglich.

Die Einrichtung will Betroffenen psychosoziale Hilfe leisten, damit diese ihren Alltag bewältigen können, erklärt Schulte. Rund zehn Beratungen nehme jeder Betroffene bei der Beratungsstelle wahr. 2636 Beratungen für 592 Personen haben 2021 laut Jahresbericht persönlich und telefonisch stattgefunden.

In Fällen, in denen sich Betroffene für eine Anzeige entscheiden, unterstütze die Beratungsstelle mit einer psychosozialen Prozessbegleitung und stelle den Kontakt zu Rechtsanwälten her. Ob der besprochene Vorfall strafrechtlich relevant ist, spielt jedoch Schulte zufolge für die Beratung keine Rolle.

Jede Beratung kann auf Wunsch anonym stattfinden, die Beraterinnen unterliegen der Schweigepflicht. Wenn nötig vermitteln die Mitarbeiterinnen im Anschluss auch an ausgebildete Psychotherapeuten.

Werbung für Beratung in sozialen Medien

Mit multimedialen Inhalten möchte die Beratungsstelle 2022 noch mehr Menschen mit Beratungsbedarf erreichen und über ihr Angebot informieren, wie deren Geschäftsführerin Conny Schulte mitteilt: Wöchentliche Beiträge in sozialen Netzwerken wie Instagram und Facebook sowie Youtube, sollen Klienten und Klientinnen die Arbeit der Beratungsstelle näher bringen.

Das Angebot der Beratungsstelle umfasst die Beratung und Krisenintervention, Prävention sowie Öffentlichkeitsarbeit gegen sexualisierte Gewalt. Mehr Informationen gibt es auch in Form eines Podcasts auf der Internetseite der Beratungsstelle: In der ersten Folge stellt Conny Schulte die Beratungsstelle vor und beantwortet wichtige Fragen zu deren Angebot.

Die telefonischen Sprechzeiten der Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt sind montags von 11 bis 12 Uhr, dienstags bis freitags von 10 bis 12 Uhr sowie mittwochs von 18 bis 20 Uhr. Die Beraterinnen sind zu diesen Uhrzeiten telefonisch unter 0228/635524 erreichbar. Nach persönlicher Absprache werden auch persönliche Termine vergeben.

Die Beratungsstelle informiert online auf diesen Seiten über ihr Angebot:

www.beratung-bonn.de

Instagram: @beratungsstelle_bonn

Facebook: beratungsstellebonn

YouTube: Beratungsstelle Bonn

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort