Regenfälle an Rhein, Sieg und Ahr Flusspegel in Bonn und der Region steigen an

Bonn · Regen an Rhein, Ahr und Sieg sorgt in den Flüssen aktuell für steigende Pegel. Für die kommenden Tage sagen Wetterexperten weitere Niederschläge voraus. Wird es eine größere Hochwasserlage geben?

 Im Winter sind hohe Niederschläge keine Seltenheit. Nachdem der Rheinpegel im Dezember auf über fünf Meter anstieg, sorgt Regen aktuell wieder für höhere Wasserstände (Symbolfoto).

Im Winter sind hohe Niederschläge keine Seltenheit. Nachdem der Rheinpegel im Dezember auf über fünf Meter anstieg, sorgt Regen aktuell wieder für höhere Wasserstände (Symbolfoto).

Foto: Meike Böschemeyer

Stärkere Regenfälle in der Region sorgen seit Beginn der Woche für einen Anstieg der Pegel in den Flüssen der Region. Am Mittwochnachmittag misst die Stadt Bonn um 12.45 Uhr am Rhein einen Pegelstand von 4,08 Metern, am Vortag ergab die Messung um die selbe Uhrzeit einen Stand von 3,76 Metern. Die Wetter-Prognosen für die Region deuten auf mehr Regen und damit darauf hin, dass die Wasserstände im Laufe der Woche weiter steigen.

Schon über Weihnachten stieg der Rheinpegel in diesem Jahr an. In Bonn wurde am zweiten Weihnachtsfeiertag ein Wasserstand von über fünf Metern gemessen. Im neuen Jahr sank der Pegelstand zunächst wieder – auf 3,37 Meter (Stand 8. Januar).

Rheinpegel in Bonn: Mehr Regen in den kommenden Tagen

Am Mittwoch werden in Bonn laut Deutschem Wetterdienst (DWD) etwa 10 Liter Niederschlag pro Quadratmeter erwartet. Es regnet weiter: „In den kommenden Tagen verbleiben wir in einer Westwetterlage, die durch wiederholt durchziehende Fronten und damit Niederschlagsgebieten gekennzeichnet ist“, sagt Jana Beck, Meteorologin beim DWD in Essen.

Dabei werde es jedoch nicht durchgehend regnen, sondern es werde auch immer wieder Pausen zwischen den Niederschlägen geben, so Beck. Wie lange genau die feuchte Witterungsphase in Bonn, dem Ahr- und Siegtal anhält, lässt sich laut Beck zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen.

Rheinpegel in Bonn: Hohe Niederschläge im Winter nicht ungewöhnlich

Hohe Niederschläge im Dezember und Januar sind laut Björn Goldhausen vom Wetterportal „wetter online“ in Bonn nicht ungewöhnlich. „Im Winter haben wir es mit Episoden zu tun, in denen ein Tief nach dem anderen über Deutschland hinweg zieht.“ So erreichte der Rheinpegel in Bonn Anfang Januar 2022 zum Beispiel einen Stand von 6,52 Metern (Stand 6. Januar 2022).

Welche Auswirkungen haben die erhöhten Niederschläge in der Region? Örtlich könne es aufgrund der Pegelstände zu kleineren Hochwassern kommen, erklärt Goldhausen. Besonders die kleineren Flüsse wie Ahr und Sieg, die das Wasser weniger schnell aufnehmen und schneller auf Veränderungen der Niederschläge reagieren, könnten laut Experte vereinzelt über ihre Ufer treten. Anwohnern in diesen Bereichen empfiehlt er, Autos möglichst nicht in Ufernähe zu parken. Eine größere Hochwasserlage erwarten die Experten derzeit aber nicht.

Rheinpegel in Bonn: Wasserstände unterhalb der Meldehöhe

Das Landesamt für Natur-, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) misst in Nordrhein-Westfalen an 85 Hochwassermeldepegeln Wasserstände in Echtzeit, 14 weitere Messtationen in NRW werden von anderen Stellen betrieben. Laut einer Sprecherin des Lanuv überschreitet am Mittwochnachmittag lediglich einer der insgesamt 99 Standorte den Informationswert für die niedrigste Warnstufe: leichtes Hochwasser in Hagen-Eckesey.

„Wegen der saisonbedingt üblichen Regenfälle steigen derzeit die Wasserstände unserer Flüsse an. Unser Hochwassermeldedienst hat heute deshalb für die Flüsse Mosel und Sieg eine Hochwasserinformation herausgegeben“, schreibt das rheinlandpfälzische Umweltamt (LFU) am Mittwochnachmittag.

Auch an Rhein und Ahr ist laut LFU weiterhin mit steigenden Wasserständen zu rechnen, jedoch unterhalb der jeweiligen Meldehöhen. Die Wasserstandsvorhersage der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) zeigt für das Ende kommender Woche Wasserstände im Bereich der Hochwassermarke 1 an, die bei einem Pegel von 6,20 Metern erreicht ist. Die Werte für den Messstandort Köln lassen sich aber laut WSV erst kurzfristig mit Sicherheit bestimmen.

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