Hunderte Besucher an der Oper Kultur und Sport feiern vereint beim Theaterfest in Bonn

Bonn · Das Verhältnis zwischen Kultur und Sport in Bonn war in der Vergangenheit nicht immer freundschaftlich. Anders sah es beim Theaterfest vor der Bonner Oper aus: Beide traten gemeinschaftlich auf und machten auf das Programm der Spielzeit 2022/2023 aufmerksam.

 Besucherinnen und Besucher des Theaterfestes durften Kostüme anprobieren und sich passend schminken lassen.

Besucherinnen und Besucher des Theaterfestes durften Kostüme anprobieren und sich passend schminken lassen.

Foto: Thomas Kölsch

Die Spielzeit 2022/2023 kann beginnen: Wie gewohnt hat auch in diesem Jahr das Theaterfest vor der Bonner Oper die neue Saison eingeläutet und die Bürgerinnen und Bürger auf das umfangreiche Programm von Sprech- und Musiktheater aufmerksam gemacht. Erstmals suchte die Kultur dabei den Schulterschluss mit dem Sport, den nicht zuletzt die für beide Bereiche zuständige Dezernentin Birgit Schneider-Bönninger forciert hat.

„Unsere Stadt braucht beides gleichermaßen“, betonte sie bei der Eröffnung. „Am Ende des Tages werden Sie hoffentlich einen Eindruck davon gewonnen haben, wie eng Sport und Kultur zum Teil miteinander verzahnt sind.“ Auch Generalintendant Bernhard Helmich zeigte sich überzeugt, dass alle Beteiligten von dem gemeinsamen Auftritt profitieren würden. „Wir haben lange auf diesen Moment hingearbeitet“, betonte er.

Tatsächlich versuchten die Verantwortlichen immer wieder, Geist und Körper zusammenzubringen. Auf der Opernbühne demonstrierten Karateka des SV Vilich-Müldorf und Mitglieder des Olympischen Fechtclubs Bonn ihr Können – auch wenn letzteres mit choreographiertem Theaterfechten nichts zu tun hatte. Verschiedene Tanzworkshops für alle Altersklassen sorgten für Bewegung, und die Special Olympics Landesspiele NRW starteten am Boeselagerhof ihren Fackellauf mit dem Olympischen Feuer.

Besucher dürfen Theaterkostüme anprobieren

Zudem sollte ein Talk am frühen Abend, an dem Beethovenfest-Intendant Steven Walter und der Chef des Jungen Theaters Bonn, Moritz Seibert, ebenso teilnahmen wie die Vorsitzende des Stadtsportbundes, Ute Pilger, und der Cheftrainer der Triathlon-Abteilung der Schwimm- und Sportfreunde Bonn, Christoph Großkopf, nachdrücklich Einigkeit demonstrieren. Zudem war die Tanzschule Lepehne-Herbst prominent einbezogen, führte sie doch nicht nur einen Workshop für Kinder durch, sondern war auch an einer zeitgenössischen Tanzdarbietung der „Carmina Burana“ beteiligt.

Das kam auch gut an, vor allem nach diversen heißen Diskussionen vergangener Jahre – die Highlights des Nachmittags waren aber dennoch die altbewährten Aktionen. Vor allem die Gelegenheit, sich in Theaterkostüme zu kleiden und professionell schminken zu lassen, ließen sich viele Bürgerinnen und Bürger nicht entgehen, auch wenn sie diesmal für Beweisfotos auf ihre Smartphones angewiesen waren. Großen Andrang erfuhr auch der Kinder- und Jugendchor des Theater Bonn, der zuerst prominent auf dem Opernrasen und im Anschluss im Foyer einen Ausblick auf kommende Produktionen gab.

Auf der Werkstattbühne zeigte das Schauspiel-Ensemble derweil Auszüge aus dem Pussy-Riot-Manifest „Anleitung für eine Revolution“, das ab dem 15. Oktober in Bonn zu sehen sein wird, während das Junge Theater Bonn, das auf verschiedenen Ebenen mit dem städtischen Theater kooperiert, Workshops zu „Woodwalkers – Carags Verwandlung“ anbot.

Auch die traditionelle Kostümversteigerung durfte nicht fehlen. Den Abschluss bildete wieder eine Abendgala mit dem Beethoven Orchester Bonn und dem Chor des Theater Bonn, bei der fast alle Mitglieder des Schauspiel- und Opern-Ensembles auftraten.

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