Ärger um Durchfahrt in der Fußgängerzone Lastwagen rammt Werbeschild

Bonn · In der Bonngasse ist das Werbeschild eines Schumachers gleich zweimal innerhalb weniger Tage beschädigt worden. Der Verursacher der Kollision, mutmaßlich ein Lastwagenfahrer, entfernte sich, ohne den Schaden zu melden. Das Schild muss nun aber ersetzt werden, doch auf den Kosten bleibt der Eigentümer des Geschäftes sitzen.

 Dieses Schild wurde beschädigt. Mutmaßlich von einem Lastwagen, der nicht in die Bonngasse hätte fahren dürfen.

Dieses Schild wurde beschädigt. Mutmaßlich von einem Lastwagen, der nicht in die Bonngasse hätte fahren dürfen.

Foto: Farnschläder

Dass der Fahrer, aufgrund der Höhe des beschädigten Schildes vermutlich der eines Lastwagens, überhaupt in die Bonngasse hineinfahren konnte, lag daran, dass ein Absperrpfosten fehlte. Der Poller, der Fahrzeugen das unerlaubte Einfahren in die Fußgängerzone versperren soll, wird jeden Winter entfernt. „Wenn Wasser in die Rohre läuft, können die Pfosten festfrieren“, erklärte Marc Hoffmann vom Presseamt der Stadt Bonn. So hatte die Stadt auch bereits, wie berichtet, bei der Fußgängerzone in Duisdorf argumentiert.

Bonnorange entferne einige Pfosten vor dem ersten Frost und setze sie erst nach dem Winter wieder ein, bestätigte auch Jasmin Mangold von Bonnorange: „Wenn die Poller festfrieren, kommen die Streufahrzeuge nicht mehr durch und der Winterdienst wäre stark eingeschränkt.“ Sobald ein Absperrpfosten fehlt, fahren jedoch immer wieder Autos und Lastwagen unerlaubt in die Fußgängerzone. Dass das verboten sei, müssten die Fahrer laut Hoffmann wissen. Da es dennoch häufig zu Verstößen komme, sei das Ordnungsamt regelmäßig in der Stadt unterwegs und verwarne die Fahrer. Der Schuhmachermeister Helmut Farnschläder appelliert aber auch an das Verhalten der Fahrer. Wenn man mit einem Lastwagen durch eine enge Straße fahre, müsse man auch darauf achten, nichts zu beschädigen und sich im Schadensfall zu melden. Schließlich habe man ja für solche Fälle eine Versicherung.

An dem Problem von Helmut Farnschläder ändert das aber nichts. Sein Werbeschild, das nach der ersten Kollision Richtung Oxfordstraße zeigte, wurde beim Crash in Richtung Friedrichstraße gedrückt und brach ab. „Anzeige gegen Unbekannt zu erstatten bringt nichts“, meinte Farnschläder. Er habe sich an die Stadt gewandt und diese aufgefordert, den fehlenden Pfosten umgehend wieder einzusetzen. Die Stadt Bonn und Bonnorange waren schließlich bereit, den Poller vorzeitig wieder einzusetzen. Laut Hoffmann bedeute dies jedoch einen Mehraufwand für den Winterdienst, da ein Umweg gefahren oder der Poller von den Mitarbeitern der Stadt mit einem Schlüssel entfernt werden musste.

„Es muss doch eine andere Möglichkeit geben, als die Poller zu entfernen“, ist Farnschläder überzeugt. Man könne die Pfosten zum Beispiel fetten, damit diese nicht festfrieren können. Laut Hoffmann funktioniert das nicht.

Die Stadt Bonn sieht bislang keine Alternative zum Entfernen der Poller: „Die Installation von Schranken wäre sehr teuer und aufwendig“, sagte Marc Hoffmann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort