Tagung des Jungen Bundes Katholischer Unternehmer in Bonn Von der Schwierigkeit, in Krisen Entscheidungen zu treffen

Bonn · Wie funktioniert Orientierung in krisenreichen Zeiten? Darüber diskutierten die Teilnehmer bei der Jahrestagung des Jungen Bundes Katholischer Unternehmer (BKU) im Bonner Collegium Albertinum. Da ging es auch darum, Entscheidungen zu treffen.

Blick in die Diskussionsrunde im Collegium Albertinum.

Blick in die Diskussionsrunde im Collegium Albertinum.

Foto: Meike Böschemeyer

„Katholische Verbände sind keine Gebetsvereine, sondern Organisationen, bei denen Menschen aus ihrem Glauben heraus handeln“, sagt Heinrich Wullhorst, Pressereferent des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU) bei der Jahrestagung des Jungen BKU, die immer in verschiedenen Städten stattfindet und 2023 ins Collegium Albertinum einkehrte.

Der BKU ist ein Zusammenschluss von christlichen Unternehmern, Firmeninhabern, Selbstständigen und leitenden Angestellten, der es sich zum Ziel gesetzt hat, ethische Werte in die Wirtschaft einzubringen sowie die Kirche wirtschaftlich zu beraten.

Als Thema steht dieses Jahr „Orientierung in turbulenten Zeiten“ im Zeichen von Ukrainekrieg und Inflation, denn der BKU hatte für seine jüngeren Mitglieder von Anfang 20 bis Mitte 30 Experten aus Politik und Wirtschaft geladen, die in Vorträgen und Kleingruppengesprächen Tipps und Erfahrungen weitergaben. Auch Bürgermeisterin Ursula Sautter (CDU) war dort.

„Es macht einen Verband wie den BKU aus, dass ältere Unternehmer, die teilweise auch schon im Ruhestand sind, als Gesprächspartner für die jüngere Generation zur Verfügung stehen“, so Wullhorst.

Besonders in Krisenlagen könnten Erfahrungen anderer dabei helfen, die Perspektive auf die eigene Situation zu ändern. So geht es auch Johannes Feder, der mit 27 Jahren als Personalkontrolleur arbeitet. Er hat sich für die Sitzung bei Christiane Underberg, der Geschäftsführerin i.R. von Semper idem Underberg entschieden. Im Vorfeld habe er bemerkt, wie die Krise seine Entscheidungsfreudigkeit hemmte.

Underberg habe der Gruppe dann davon berichtet, wie sie selbst nach dem zweiten Weltkrieg noch durch Trümmer gelaufen sei. Dabei sei es ihr wichtig gewesen, auch in schweren Zeiten die Neugierde zu behalten und aus ihr Kraft zu schöpfen. Feder habe dies überzeugt und ermutigt. „Krisen gab es zu einem gewissen Grad schon immer, und wir hatten auch schon schlimmere. Irgendwie ging es auch da weiter“, sagt er. Es sei nur wichtig, sich nicht entmutigen zu lassen.

Kooperation für die Ukraine

Neben Erfahrungsaustausch führt die Zusammenarbeit beim BKU auch zu gemeinsamen Projekten, wie Benjamin Heidekamp erzählte. Mit einem Kollegen aus dem Kölner BKU habe der BWL Student darüber nachgedacht, was für die Menschen in der Ukraine getan werden könnte. So stießen sie auf das Blau-Gelbe Kreuz, einen gemeinnützigen Verein, der die Entwicklung einer freien, demokratischen Ukraine unterstützt und Hilfe für Geflüchtete leistet. „Es ging darum, sie besser zu vernetzen. Hilfe für die Ukraine präsenter zu machen. Da wir im Rheinland wohnen und der Karneval ganz groß ist, wollten wir das Dreigestirn bekommen“, so Heidekamp. Gesagt, getan. Sie hätten ihre Kontakte genutzt, wodurch die Tollitäten am Rosenmontagszug das Blau-Gelbe Kreuz aufgenommen haben, nachdem sie von der Thematik erfahren hatten, so Heidekamp.

Für ihn sei eben dies die Funktion des BKU. Ein gutes Netzwerk zu nutzen, um einander und anderen Gruppierungen zu helfen.

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