Ungebetene Gäste am Venusberghang Wildschweine pflügten Garten um

VENUSBERG/KESSENICH · Jost Brökelmann ist ein geduldiger Mensch, Naturfreund und tierlieb. Aber so langsam reicht es ihm: Alle Jahre wieder zerstören Wildschweine seinen herrlich gelegenen Garten am Venusberghang. So auch jetzt wieder.

Der Park von Jost Brökelmann nahm schon oftmals an der „Offenen Gartenpforte“ teil.

Foto: Jost Brökelmann

Der 2200 Quadratmeter große Garten ist der ganze Stolz von Jost Brökelmann. Das parkähnliche Gelände hat er schon mehrfach bei der Aktion "Offene Gartenpforte" den Bonnern präsentiert.

Seit 1992 wohnt Brökelmann an der Waldgrenze zwischen Kessenich und Venusberg. Über die Kuhgasse und den Aufgang zum Kessenicher Plateau brechen die Schwarzkittel in seinen Park ein und graben ihn achtlos um. Seit Jahren führt er einen Schriftverkehr mit Stadt, Förstern und Jägern über dieses Problem. Da freilebendes Wild aus gesetzlicher Sicht herrenlos ist, hat sich bislang niemand der Sache so richtig angenommen.

Jetzt hat Brökelmann Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch geschrieben und um Hilfe gebeten. Dem Schreiben beigelegt ist ein Bürgerantrag, in dem er den Bau von zwei Wildgittern fordert. Vom Büro Oberbürgermeister hat er schnell Antwort erhalten: Sein Antrag wird am 28. August in der Sitzung der Bezirksvertretung Bonn behandelt.

Bonns Stadtförster Sebastian Korintenberg will aber gar nicht so lange warten: Er traf sich jetzt mit Brökelmann auf dessen Grundstück und inspizierte alles. "Es gibt eine Lösung für das Problem. Wir können zwei kleine Schutzzäune unterhalb der Rosenburg und am Ende der Kuhgasse errichten. Die Zäune bekommen jeweils ein Tor, das sich nur in eine Richtung öffnen lässt.

Dadurch verhindern wird, dass die Wildscheine aus dem Wald in die Gärten gelangen." Korintenberg will diese Idee jetzt mit den Jagdpächtern und der Unteren Jagdbehörde besprechen sowie die Grundbesitzfrage klären. "Sollten alle dem Lösungsvorschlag zustimmen, dann ist der Zaun rasch gebaut", sagte der Stadtförster. Jost Brökelmann ist jedenfalls begeistert und hofft, dass künftig keine Rotte Wildschweine mehr in seinen Garten vordringt.

Nach Auskunft des Stadtförsters ist die Wildschwein-Plage ein altes Problem am Venusberghang. Die Tiere ziehen sich gerne dorthin zurück, weil es auf einigen Wiesen Fallobst als Futter gibt. Außerdem verspüren die Wildschweine dort keinen Jagddruck.