Ulrich Kelber für Ausschluss Sarrazins

Beim Jahresempfang der Bonner SPD fand Kelber anlässlich der aktuellen Diskussion um Bundesbank-Vorstandsmitglied Thilo Sarrazin deutliche Worte.

Ulrich Kelber für Ausschluss Sarrazins
Foto: Volker Lannert

Bonn. "Es ist nicht immer angenehm gewesen, in der Partei zu sein und das so lange." Der Mann, der das am Dienstagabend beim Jahresempfang der Bonner SPD im Universitätsclub sagte, ist immerhin schon 65 Jahre Mitglied der SPD. Mit 20 trat Günter Grunwald in die Partei ein und wurde nun für seine Treue von Vize-Parteichefin Dörte Schall geehrt.

Geehrt wurden weitere Sozialdemokraten für ihre langjährige Mitgliedschaft (siehe Infokasten), und auch Ulrich Kelber, weil er seit zehn Jahren im Bundestag sitzt. Anlässlich der aktuellen Diskussion um Bundesbank-Vorstandsmitglied Thilo Sarrazin (SPD) und seine umstrittenen Thesen zur Integrationspolitik fand Kelber deutliche Worte: "Ich möchte, dass er die Partei verlässt."

Natürlich hat Kelber bei seiner bundespolitischen Arbeit auch die Interessen Bonns im Blick. Er lobte vor dem Hintergrund der immer wiederkehrenden Forderungen seiner Parlamentskollegen jedweder Couleur nach einem Komplettumzug der Regierung nach Berlin die gute Zusammenarbeit mit den regionalen Abgeordneten.

Ratsfraktionschef Wilfried Klein nutzte den Empfang für eine kurze Bilanz der Ratsarbeit und ging dabei auch auf das Desaster rund um das World-Conference Center Bonn ein. "Durch das WCCB hat die Stadt an Dynamik verloren", sagte er. Angesichts der schwierigen Haushaltslage mahnte er alle Ratsfraktionen, an einem Strang zu ziehen.

"Niemand hat ein Patentrezept zur Lösung der Haushaltsprobleme", so Klein, der die Ursache dafür vor allem in der schlechten Finanzausstattung der Kommunen sieht. Unter den Gästen: Bürgermeister Horst Naaß (SPD), SPD-Landtagsabgeordneter Bernhard von Grünberg, Polizeipräsident Wolfgang Albers, Stadtdechant Wilfried Schumacher, die Geschäftsführer von Caritas und Diakonie, Jean-Pierre Schneider und Ulrich Hamacher, Ex-Postmanagerin Monika Wulf-Mathies, Ex-NRW-Finanzminister Jochen Dieckmann sowie Vertreter der Verwaltung und anderer Ratsfraktionen. lis

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort