Vergabe der Gymnasialplätze sorgt für Zündstoff

Bisher gab es beim zentralen Anmeldeverfahren für die weiterführenden Schulen überwiegend an den Gesamtschulen oftmals Ärger mit Eltern, die keinen Platz für ihre Kinder fanden. In diesem Jahr geriet das Verfahren auch bei Eltern massiv in die Kritik, die ihren Nachwuchs an einem der 19 Bonner Gymnasium anmelden wollten.

 Schüler. Symbolfoto: dpa

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Bonn. (lis) Bisher gab es beim zentralen Anmeldeverfahren für die weiterführenden Schulen überwiegend an den Gesamtschulen oftmals Ärger mit Eltern, die keinen Platz für ihre Kinder fanden.

In diesem Jahr geriet das Verfahren auch bei Eltern massiv in die Kritik, die ihren Nachwuchs an einem der 19 Bonner Gymnasium anmelden wollten. Bei vielen war die Enttäuschung groß, als sie vom Wunschgymnasium eine Absage erhielten und auch beim Zweitwunsch leer ausgingen.

Eine Erfahrung, die unter anderen Familie Albring aus Lessenich machen musste. Ihr Sohn Nicolas wollte wie viele seiner Schulkameraden auf das Ernst-Mortitz-Arndt-Gymnasium, berichtet Vater Herbert Albring in einem Beschwerdebrief an die SPD. Schulleiter Uwe Bettscheider musste den Eltern jedoch absagen. "Ich hatte mehr als 70 Kinder zu viel", bedauerte er auf GA-Nachfrage. Untereinander hätten sich die Schulleiter wegen noch freier Plätze abgestimmt.

Meinung Lesen Sie dazu auch den Kommentar " Mehr Transparenz"Nachdem auch der Zweitwunsch von Nicolas - das Helmholtz-Gymnasium - voll belegt war, blieb nur noch das Nicolaus-Cusanus-Gymnasium in Bad Godesberg, sagte Bettscheider. Dorthin wurden auch andere leer ausgegangene Kinder zugewiesen.

Nicht alle Eltern akzeptierten. Bettscheider muss sich jetzt mit sieben Widersprüchen befassen - so vielen wie noch nie, sagte er. Die Eltern von Nicolas gingen einen anderen Weg: Sie suchten auf eigene Faust und fanden im Hardtberg-Gymnasium einen Platz. "Wir wundern uns sehr, warum man uns diese Schule nicht angeboten hat", so Herbert Albring.

InfosSchulen in Bonn und der RegionNicht nur, dass er sich vom Schulamt in Stich gelassen fühlt, weil man sich dort für nicht zuständig erklärt habe. Er ist obendrein sauer, dass er keinen Platz am Bornheimer Gymnasium bekommen hat, das ebenfalls nah genug gelegen sei. Die Schule dürfe keine Bonner Kinder aufnehmen, habe man ihm erklärt.

"Das kann nicht sein, dass Kinder aus dem Rhein-Sieg-Kreis an Bonner Gymnasien aufgenommen werden, unsere dagegen im Kreis nicht aufgenommen werden dürfen." Seine Meinung: Zuerst müssten alle Kinder aus Bonn in der Stadt einen Platz bekommen.

Zum Hickhack um das Anmeldeverfahren hatten die Grünen im Schulausschuss eine große Anfrage gestellt. Schuldezernentin Angelika Maria Wahrheit erklärte, die Stadt könne keinen Einfluss auf die Schulplatzvergabe nehmen. Das sei nach dem Gesetz Sache der Schulleitung.

Eltern, die mit der Platzvergabe nicht einverstanden waren, müssten sich an die Schulaufsicht, also die Bezirksregierung, wenden. Die Stadt biete aber einen Vermittlungsservice unter der Hotline (02 28) 77 42 23 oder 77 42 22 an.

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