Kurz mal weg Fünf Tipps für Ausflüge in der Region

Serie · An der Mosel öffnen die Brennereien ihre Pforten, im Münsterland wird ein Wachturm zum „Escape Room“ und im Ruhrgebiet radeln Besucher über eine Drachenbrücke.

Traben-Trarbach an der Mittelmosel.

Traben-Trarbach an der Mittelmosel.

Foto: beatuerk - stock.adobe.com/Beate Tuerk

Die Mosel brennt: Scharfe Sachen von Koblenz bis Luxemburg

Die Mosel kann Wein, aber auch Weinbrand. Am kommenden Wochenende (22./.23.10.) öffnen die Destillen ihre Pforten. Das zweitägige Spirituosen-Spektakel „Die Mosel brennt“ wird von der Regionalinitiative „Faszination Mosel“ veranstaltet. Zum Netzwerk gehören die wichtigsten Akteure im Weinanbaugebiet Mosel einschließlich Saar, Ruwer, Sauer, Lieser und Luxemburg. Und viele machen mit. Kerstin und Detlef Müllers in Kröv präsentieren fruchtige Liköre und einen „New Mosel Gin“. In Briedel erklärt Michael Mees die Produktion von Mosel-Whisky. Der Koblenzer Brenner Werner Kreuter organisiert im Stadtteil Güls gleich ein ganzes Hoffest – mit edlen Bränden und Kürbissuppe. Hubertus Vallendar in Kail kombiniert sein Schaubrennen mit einem „Sensorik-Riech-Parcours“. Traben-Trarbach an der Mittelmosel ist doppelt vertreten. Bei Brigitte Mildenberger gibt es Führungen durch den Betrieb. Die Künstlerin Heidi Bogner wiederum empfängt in ihrem Atelier den Brenner Egbert Philippi aus Mehring. Das Duo stellt ein gemeinsames Projekt vor: „Kreative, bunte Künstleretiketten gesellen sich zu edlen Bränden.“ Die Distillerie Diedenacker in Niederdonven (Luxemburg) brennt live, während die Kinder mit dem Planwagen durch die Gegend kutschieren. Die Nachbarn vom Weingut Max-Lahr et fils haben ebenfalls ein Schaubrennen geplant.

Römer auf der Flucht

Dicke Fachwerkwände aus Weidenruten mit Lehmbewurf, 170 qm Dachschindeln aus Lärche: Das rekonstruierte Wachhaus auf dem Gelände des Römermuseums in Haltern am See wirkt ziemlich echt –und überzeugt deshalb auch als erster römischer Escape Room Europas. Die Geschichte spielt vor 2000 Jahren: Germanen belagern das Kastell, die Legionäre geraten in arge Not. Der Zenturio hatte einen Fluchtplan aufgezeichnet – und gut versteckt. „Flucht aus Aliso“ dauert 60 Minuten, teilnehmen können drei bis sechs Personen. Viele Rätselelemente basieren nach Angaben der Veranstalter auf historischen Überlieferungen.

Nettes Ungeheuer: Viel Spektakel beim Drachenfest

Der Drache Fangdorn hat viel zu tun in letzter Zeit. Vor kurzem noch hat er auf der Loreley den Schatz der Elfen bewacht, an diesem Sonntag speit er Feuer im Seepark von Zülpich. Fangdorn ist der Star beim dortigen Drachenfest (So 16.10., 10-18 Uhr). Das nette Ungeheuer hat drei Einsätze auf dem Seeparkplateau: Um 12, 14 und 16 Uhr macht Fangdorn jeweils 45 Minuten lang Spektakel – eine Mischung aus Schaukampf, Tanz, Zauberei und spaßbetonter Publikumsaktion. Drachen kann man an diesem Tag aber auch steigen lassen. Oder man lässt sich als Drache (und Hexe) schminken. Im Angebot sind zudem zahlreiche Spiele sowie Ponyreiten, Stelzenlauf oder Kürbisschnitzen. Eintritt: Kinder 5,50 Euro, Erwachsene neun Euro.

Info: Tel. (02252) 52 345; www.seepark-zuelpich.de

 Der Drache Fangdorn auf dem Drachenfest im Seepark von Zülpich.

Der Drache Fangdorn auf dem Drachenfest im Seepark von Zülpich.

Foto: Drachenfest_-_Seepark_Zuelpich

Schöne „Weinsichten“ am Ufer der Nahe

Gut 500 Einwohner zählt der Ort Niederhausen an der Nahe. Die Region zwischen Hunsrück und Pfälzer Bergland ist vom Weinbau geprägt. Riesling-Freunde schwören auf die legendäre Lage Hermannshöhle, die sich auch beim Wandern erschließen lässt. Großer Beliebtheit erfreut sich eine lokale Rundtour: Der Niederhäuser Weinwanderweg (4,4 km) passiert die Lagen Klamm, Rosenheck und Hermannshöhle. Auch der prämierte Aussichtspunkt „Schöne Weinsicht“ liegt am Weg. Durch den Ort führt zudem der 95 Kilometer lange Weinwanderweg Rhein-Nahe, der Kirn mit Bingen verbindet.

Info: Tel. (06752) 13 76 10; www.naheland.net

Der Niederhäuser Weinwanderweg (4,4 km) an der Nahe.

Der Niederhäuser Weinwanderweg (4,4 km) an der Nahe.

Foto: Philipp Köhler/Nahecopter

1200 km Abwechslung: Schöner Radeln im Ruhrgebiet

1200 Kilometer Wegenetz, neues Knotenpunktsystem, digitaler Routenplaner, 15 Themenrouten: Das Ruhrgebiet genießt mittlerweile einen guten Ruf als abwechslungsreiches Rad-„Revier“. Man radelt überwiegend flach auf Bahntrassen oder am Kanal entlang – und passiert permanent ein paar architektonisch wertvolle Ikonen der Industriekultur. Auch Mountainbiker kommen zu ihrem Spaß: Sie toben sich vorzugsweise auf den Halden der Zechen aus. Etwas jünger ist der Trend der Gravelbiker, die auf einen Mix aus Schotter, Asphalt, Feld und Wald stehen. Da gibt es die Gravel-Runde über die Ruhrhöhen, die Ennepe-Runde oder die „Zwielichtige Grenzgänger-Tour“ durch den schattigen „Dämmerwald“.

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