Theater im Kloster "Die Willi Ostermann Story" erzählt von Volker Hein und Hans Peter Katzenburg

Bornheim · Er hatte nicht die besten Voraussetzungen, um einer der beliebtesten Liedermacher des Rheinlands zu werden. Grund genug für Volker Hein, sich die Biografie des "Tondichters" Willi Ostermann einmal näher anzusehen.

 Willi Ostermann Abend im Alten Kloster Bornheim

Willi Ostermann Abend im Alten Kloster Bornheim

Auf der "Schäl Sick" geboren und aufgewachsen, der Vater Westfale, die Mutter aus dem Raum Düsseldorf: Willi Ostermann war nicht gerade mit den günstigsten Voraussetzungen gesegnet, um einer der beliebtesten und bekanntesten Liedermacher Kölns und des Rheinlands zu werden. Grund genug für den Kölner Schauspieler und Erzähltheater-Spezialisten Volker Hein, sich die Biografie des "Tondichters" einmal näher anzusehen.

Weil dies außer ihm aber nicht viele Menschen tun, machte er gleich ein ganzes Bühnenprogramm daraus. In seiner "Willi Ostermann Story", die am Freitagabend im Bornheimer Theater im Kloster zu erleben war, zeichnet er die Lebensgeschichte des "Kräzchedichters" als humorvolles musikalisches Porträt nach. Hans Peter Katzenburg am Klavier arrangierte die bekannten Melodien pointiert und witzig.

Von der "Kinddäuf" bis zum "Himmelspöözje" wurden Anekdoten aus dem Leben Ostermanns lebendig. "Er hat den Menschen aufs Maul geschaut", erklärt Hein das Geheimnis der Ostermannschen Erfolgsstory, die zunächst gar keine zu werden versprach: Zwar hatte der rotblonde "Fuss" schon in frühester Jugend mit dem Verfassen von "Kräzcher und Verzällcher" begonnen und sich als Direktor eines Stockpuppentheaters einen Namen gemacht - doch als die Schule zu Ende war, meinte sein Vater "nun sei aber mal Schluss mit lustig". So begann er eine Lehre als Elektrotechniker, die er mit den Worten "Es gab einen Kurzschluss - ich meine: ich machte kurz Schluss" an den Nagel hängte. Erst als er mit dem Lied "Dem Schmitz sing Frau es durchgebrannt" seinen ersten Sessionshit landete, änderte Ostermann kurzerhand seine Berufsbezeichnung: Von nun an war er "Humorist".

Als hätte er Ostermann zeitlebens heimlich über die Schulter geschaut, berichtet Hein amüsant und unterhaltsam aus dem Leben des 1936 in Köln gestorbenen Künstlers, der die kleinen Dinge des Alltags genau beobachtete und sie in ihrer ureigenen Komik zu Papier brachte.

Natürlich wurde nicht nur erzählt, sondern auch gesungen - nicht ohne die Unterstützung des textsicheren Publikums: Ein unterhaltsamer Abend, der nicht nur dem Werk, sondern auch der Person Willi Ostermann alle Ehre machte.

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