Francesco Vetere präsentiert Holzskulpturen in Lülsdorf

Eine Doppelausstellung im Alten Turm zeigt nicht nur die Werke des Italieners, sondern auch Gemälde der Kölner Künstlerin Hannelore Schleyer.

 Ihre Kunstwerke präsentieren Hannelore Schleyer und Francesco Vetere gemeinsamimAlten Turmin Niederkassel.

Ihre Kunstwerke präsentieren Hannelore Schleyer und Francesco Vetere gemeinsamimAlten Turmin Niederkassel.

Foto: Axel Vogel

Niederkassel. Der Name des Eitorfer Künstlers Giovanni Vetere hat Klang in der Szene, und das über die Grenzen des Rhein-Sieg-Kreises hinaus. Dass es in der Familie des 69-Jährigen aber durchaus auch noch andere Mitglieder mit einem Händchen für die Kunst gibt, ist weniger bekannt.

Holzskulpturen des 84 Jahren alten Francesco Vetere, der wie sein bekannter Bruder aus Strongoli, einem kleinen Bergdorf im süditalienischen Kalabrien stammt, sind jetzt in einer Ausstellung im Alten Turm in Lülsdorf zu sehen. Zudem zeigt die Kölner Künstlerin Hannelore Schleyer in der Doppelausstellung Gemälde unter dem Titel "Kubistische Schöpfungen".

Ob ein Esel, der Weinfässer träger, oder ein Vogel, der mit seinen Flügeln schlägt - Tiere haben es dem Bildhauer Francesco Vetere angetan, der in seiner italienischen Heimat Friedhofswärter war, und sich der Kunst seit seiner Kindheit als Autodidakt widmete. Vor allem auf naive Art und Weise nähert sich Vetere seinen Objekten und verarbeitet das, was in enger Verbindung zu ihm steht. Die Beziehung zwischen Mensch und Tier war dabei für den Künstler immer ein prägendes Moment.

Sein bevorzugtes Material ist Holz, wobei Francesco vorzugsweise Zypressenholz und Stämme des Eukalyptusbaums verwendet, aus denen er ungewöhnlich ausdrucksstarke Skulpturen formt.

Dabei ist der Mann ungeachtet seiner 84 Jahre immer noch ein Getriebener in Sachen Kunst, weiß seine Schwiegertochter Kerstin Vetere. Im Haus seines Sohnes Alfonso in Troisdorf-Bergheim überwintert der Künstler gerne, freilich nicht ohne ständig Ausschau nach neuen Werkstoffen zu halten: "Mein Schwiegervater kann nicht stillsitzen, der muss ständig irgendwas tun", so Kerstin Vetere.

Ihrer Kunst verschrieben hat sich auch die 64 Jahre alte Kölnerin Hannelore Schleyer: Sie beschäftigt sich mit gegenständlicher Malerei in Acryl, stark beeinflusst von kubistischen Strömungen.

1993 hatte die Diplom-Gesundheitsberaterin ein Studium an der Malakademie in Köln begonnen und ihre Studien in der Toskana/Italien sowie in Sankt Petersburg, Brüssel und Salzburg vertieft. Mit Erfolg: 2007 bekam Schleyer etwa den Kunstpreis BSA 2007 zum Thema "Harmonie" verliehen.

Für Schleyer sei die Entstehung des Kunstwerkes "ein lebendiger Prozess, der wächst und dem man zeitweise ausgeliefert scheint", zitierte die stellvertretende Bürgermeisterin Hildegard Seemayer den Galeristen Christoph Muelin, der verhindert war.

Laut Muelin entstehe so eine Zwiesprache zwischen Künstlerin und ihrem Motiv, bei dem Schleyer mit Formen und Farben spielt. Durch das Hervorheben und Vernachlässigen von Teilen des Bildes sowie durch Veränderungen der Farbe knüpfe sie an die Aussagekraft der Expressionisten an und lasse zeitgemäße, moderne Acrylbilder entstehen.

Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 12. September im Alten Turm in Lülsdorf. Öffnungszeiten: Samstags von 14 bis 18 Uhr, sonntags von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Ein Porträt Venedigs am Piano
Iiro Rantala und Fiona Grond beim Jazzfest Ein Porträt Venedigs am Piano
Zum Thema
Aus dem Ressort