Einzelhandel in der Region Preise für Mode sollen stabil bleiben

KÖLN · Kleidung soll in diesem Jahr nicht teurer werden. Das kündigte in Köln der Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels (BTE) an. Ein Grund: Die Baumwollpreise hätten sich "wieder merklich beruhigt".

Die Preissteigerung von Mode um rund 1,9 Prozent laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr hätten "viele Kunden gar nicht bemerkt", hieß es. Das liege an den sogenannten Eckpreisen in den Modeläden, so der Verband. "Kein Anbieter hat den Preis einer Bluse von 49,90 Euro auf 51 Euro erhöht", sagte Verbandspräsident Steffen Jost. Dafür hätten die Händler dann bei anderen Produkten deutlicher aufgeschlagen - "vielleicht von 129 auf 139 Euro".

Schließlich kaufen die Deutschen nach Angaben der Einzelhändler zwar weniger Kleidungsstücke, dafür aber hochwertigere und teurere Sachen. Hier wittern vor allem die mittelständischen Einzelhändler ihre Chance im harten Wettbwerb: Sie spezialisieren sich laut BTE zunehmend auf teurere Sortimente.

Für das laufende Jahr rechnet die Branche mit einem "kleinen einstelligen Umsatzplus". "Der private Konsum ist von der Euro-Krise völlig unbeeindruckt", sagte BTE-Präsident Jost. Er rechnet damit, dass die Euro-Probleme den deutschen Kunden auch in diesem Jahr die Kauflaune nicht trüben wird.

Das vergangenen Jahr hat der deutsche Mode-Handel laut BTE nach einer "Berg- und Talfahrt" mit einem Umsatzplus um rund zwei Prozent auf 29,5 Milliarden Euro abgeschlossen. Rund 24 000 Unternehmen haben sich nach Verbandsangaben auf den Verkauf von Bekleidung spezialisiert, vom kleine Fachgeschäft bis hin zu großen Ketten wie C&A oder Kik. Die Branche beschäftigt nach eigenen Angaben rund 300 000 Menschen.

Dazu kamen laut BTE im vergangenen Jahr Umsätze mit Mode und Textilien von branchenübergreifenden Anbietern wie den Discounter wie Aldi und Lidl in Höhe von insgesamt 23 Milliarden Euro. Die Umsatzrendite des Textileinzelhandels liegt nach Verbandsangaben bei weniger als drei Prozent, laut Jost "eine problematische Entwicklung". Vor allem der vergleichsweise milde vergangene Winter habe der Branche Probleme bereitet.

Wegen schleppender Nachfrage hätten die Händler viele Preise herabsetzen müssen. Jost: "Das ist schön für die Kunden, für die Rendite ist dies eine Katastrohe." Erst die Kältewelle im Februar habe dazu geführt, dass die Lager geräumt werden konnten. Jost kritisierte die Pläne in NRW, die Ladenöffnungszeiten wieder stärker zu beschränken: "Unsere Konkurrenz im Internet hat 24 Stunden am Tag geöffnet."

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