Telekom bündelt IT-Sparte

BONN · Die Telekom will ihre Informationstechnik (IT) bündeln. Das habe Donnerstag der Aufsichtsrat des Bonner Telekommunikationskonzerns beschlossen, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. T-Systems-Chef Reinhard Clemens soll künftig für die gesamte Sparte die Verantwortung tragen.

Baustelle Telekom: Monteure entfernen vor der Zentrale der Deutschen Telekom in Bonn eine Leuchtreklame. Der Konzern baut seine IT-Sparte um.

Baustelle Telekom: Monteure entfernen vor der Zentrale der Deutschen Telekom in Bonn eine Leuchtreklame. Der Konzern baut seine IT-Sparte um.

Foto: dpa

Der Posten des scheidenden Technologie-Vorstands Edward Kozel werde nicht neu besetzt, hieß es weiter. Der Aufsichtsrat segnete außerdem den Plan von Konzernchef René Obermann ab, seine Zuständigkeit um den Bereich "Produkte und Innovationen" zu ergänzen.

Details über die Umstrukturierung der IT-Abteilung wollte die Telekom am Donnerstag auf Anfrage nicht nennen. Nach Angaben der "Financial Times Deutschland" sollen alle IT-Mitarbeiter, die sich mit internen Aufgaben beschäftigen in einer neuen Organisationseinheit zusammengefasst werden.

Auch zu der Zahl der in der Region betroffenen Arbeitsplätze äußerte sich die Telekom am Donnerstag nicht. Nur so viel: "Der Standort Bonn bleibt mit 15.000 Mitarbeitern weiterhin ein wichtiger Standort der Deutschen Telekom, auch was die interne IT anbelangt", teilte Sprecher Stefan König mit.

Aus Branchenkreisen hieß es gegenüber dem General-Anzeiger, insgesamt seien 8.750 Mitarbeiter von der Umstrukturierung betroffen. Davon gehörten 4.650 Beschäftigte bereits zur Telekom-Tochter T-Systems. Die restlichen 4.100 Mitarbeiter sollten aus anderen Konzernteilen zu T-Systems versetzt werden.

T-Systems hat seinen Hauptsitz in Frankfurt und beschäftigt 47.600 Mitarbeiter weltweit. Umgesetzt werden soll die Bündelung unter dem Arbeitstitel "Deutsche Telekom IT" nach GA-Informationen im Juli kommenden Jahres.

Aus Gewerkschaftskreisen hieß es, in den vorhergehenden Verhandlungen sei eine "umfassende Absicherung der betroffenen Beschäftigten" gelungen. Sollte es zu räumlichen Zusammenlegungen kommen, werde den Mitarbeitern auch eine Alternative an ihrem bisherigen Standort angeboten.

Die "Financial Times" hatte berichtet, für einen gewissen Zeitraum seien betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Weitere Vereinbarungen seien Gegenstand der für den Jahresanfang 2012 anstehenden Tarifverhandlungen.

Die Wirtschaftszeitung bezifferte die Einsparungen durch die IT-Bündelung auf einen dreistelligen Millionenbetrag. Damit setzt die Telekom ihren rigiden Sparkurs fort, der das Konzernergebnis stützen soll. Zum einen läuft bei den Bonnern bis ins kommende Jahr das Sparprogramm "Save for Service". Zum anderen sollen nach Angaben aus Unternehmenskreisen durch zusätzliche Sparmaßnahmen zum Jahresende hin mit Blick auf die Jahresbilanz die Zügel angezogen worden sein.

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