Autoindustrie unter Druck ZF-Werk in Eitorf steht vor dem Aus

Bonn · Die Gespräche über eine Zukunftsstrategie für das Eitorfer Werk des Automobilzulieferers ZF Friedrichshafen sind gescheitert. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, soll der Standort bis Ende 2025 stillgelegt werden.

 Luftaufnahme vom ZF-Werk in Eitorf, das bis Ende 2025 stillgelegt werden soll.

Luftaufnahme vom ZF-Werk in Eitorf, das bis Ende 2025 stillgelegt werden soll.

Foto: ZF Friedrichshafen/ZF

Das Werk des Automobilzulieferers ZF in Eitorf mit seinen rund 690 Beschäftigten soll bis zum Jahresende 2025 geschlossen werden. Das teilte das Unternehmen in einer Pressemitteilung am Donnerstag mit. Fast zwei Jahre hatten Vertreter von Arbeitgeber und Arbeitnehmern über eine sogenannte Zukunftsstrategie verhandelt. Jetzt heißt es: „Trotz eines hohen Automatisierungsgrades und der Ansiedelung neuer Produkte schreibt der ZF-Standort Eitorf seit mehreren Jahren rote Zahlen. Auch künftig ist keine positive Entwicklung zu erwarten, da der Preisdruck durch Wettbewerber immer weiter steigt.“

Peter Holdmann, Leiter der ZF-Division Pkw-Fahrwerktechnik, erklärte: „Wir haben jede erdenkliche Option zur Zukunftssicherung des Werks geprüft. Dazu gehörten auch unsere Bemühungen, Alternativprodukte aus anderen ZF-Divisionen in Eitorf anzusiedeln. Am Ende hat sich kein Lösungsansatz ergeben, der die Wirtschaftlichkeit des Standorts entscheidend verbessert.“

ZF beschäftigt weltweit rund 157.500 Mitarbeiter und betreibt rund 188 Produktionsstandorte. In Eitorf werden unter anderem Stoßdämpfer gefertigt. Ein weiteres Werk in der Region gibt es in Ahrweiler, das bei der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr beschädigt worden war und nun in den kommenden Jahren an einem neuen Standort bei Niederzissen neu errichtet werden soll. Die Werksschließung in Eitorf reiht sich ein in umfangreiche Stellenabbaupläne von ZF: Das Stiftungsunternehmen will in den nächsten Jahren weltweit 15.000 Jobs streichen.

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