Familien-Kolumne „Kinderkram“ Welchen Einfluss Kinder auf die Inneneinrichtung haben

Bonn · Spätestens wenn die Kinder laufen können, müssen die meisten Eltern umdenken. Die Inneneinrichtung ändert sich in dieser Zeit. Das macht sich in der Wohnung deutlich bemerkbar.

Um Unterhaltsames und  Ärgerliches aus dem Elternalltag geht es in unserer Kolumne "Kinderkram".

Um Unterhaltsames und Ärgerliches aus dem Elternalltag geht es in unserer Kolumne "Kinderkram".

Foto: GA/ivector - stock.adobe.com

Spätestens seit unser Sohn laufen kann, hat sich bei uns einiges verändert. Unübersehbar ist das bei unserer Inneneinrichtung. Zwar stehen bei uns auch Kommoden, Regale und Schränke herum. Ihre Funktion als Stauraum füllen sie aber kaum aus. Die unteren Fächer sind seit einiger Zeit fast immer leer. Das hat nichts mit einer avantgardistischen Grundhaltung zu tun. Wir haben ausreichend Kram, den wir irgendwo platzieren könnten. Er würde dort aber nicht lange bleiben. Jeden Gegenstand, den wir in Schubladen verstauen, verfrachtet unser Sohn kurze Zeit später auf den Wohnzimmerboden. Er hat dann alles griffbereit. Logistisch ist das für ihn von Vorteil.

Für uns natürlich weniger. Und mit manchen Dingen sollten Kleinkinder auch einfach nicht hantieren. Hinzu kommt: Das Zurückräumen frisst irgendwann viel Zeit. Dem Rücken macht‘s auch keinen Spaß. Und deshalb lassen wir peu à peu immer mehr untere Schubladen und Regalfächer leer. Hier landen jetzt nur noch Sachen, die unser Sohn nehmen kann, ohne dass der Ruhepuls der Eltern empfindlich aus dem Takt gerät. Adäquaten Ersatz für den wegfallenden Stauraum haben wir schon gefunden. Wir stopfen einfach alles in mein Arbeitszimmer. Falls mir irgendwann mal langweilig werden sollte, kann ich mich mittlerweile an einer großen Brettspiel-Auswahl erfreuen.

Im Schlafzimmer hört die gespenstische Leere nicht auf. Der Nachttisch ist blank. Das einzige, was unser Kind jetzt noch aus den Regalen ziehen könnte, sind seine eigenen Klamotten oder Handtücher zum Baden. Die können glücklicherweise nicht zu Bruch gehen. Unser Sohn hat in der Vergangenheit auch größeres Interesse an der Klobürste im Bad gezeigt. Diese steht jetzt unerreichbar für ihn in der hintersten Ecke des Raumes – ist am besten für alle Beteiligten.

Die Liste ließe sich beliebig fortführen. Uns ist schon bewusst, dass es technische Möglichkeiten gibt, Schubladen vor dem Ausräumen durch unseren Sohn zu bewahren. Darunter würden aber unsere Möbel leiden. Und das tun sie schon genug – wenn sie zum Beispiel mit einem Bobby Car kollidieren. Vermutlich bleibt uns nur, diese Phase ohne größeren Schaden zu überstehen. Bis dahin spiele ich voraussichtlich noch viele Brettspiele im Arbeitszimmer.

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