Einweihung im Jahr 1975 Vor 45 Jahren wurde die Ahrtalbrücke eröffnet

Bad Neuenahr · Das mit 1521 Metern längste Brückenbauwerk der Autobahn 61 wird 45 Jahre alt: die Ahrtalbrücke. Täglich rollen über sie 72.000 Fahrzeuge. Zu ihrer Einweihung sprach 1975 der damalige rheinland-pfälzische Ministerpräsident Helmut Kohl.

 Verkehrsader und Blickfang: Die Ahrtalbrücke.

Verkehrsader und Blickfang: Die Ahrtalbrücke.

Foto: Martin Gausmann

Die Ahrtalbrücke hat Geburtstag. Das mit 1521 Metern längste Brückenbauwerk der Autobahn 61 wird 45 Jahre alt. Zumindest der Fahrstreifen in Richtung Köln. Denn dieser wurde 1975 feierlich eröffnet. Mit großem Brimborium, Promi-Fußmarsch und Konvoi.

Hauptakteure der Einweihungsfeier am Nordende der Brücke waren der damalige Bundesverkehrsminister Kurt Gscheidle, der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Helmut Kohl und Landesverkehrsminister Heinrich Holkenbrink. Sie alle tranken auf das gelungene Bauwerk aus dem Pokal von Ahrweinkönigin Hedwig Hörsch, heute Hede Gräfin Schweinitz.

Die Ahrtalbrücke kostete damals 55 Millionen Mark. Weniger als Jahrzehnte später die zwei Kilometer lange Umgehung Bad Neuenahr mit 47 Millionen Euro, die vor zwei Jahren eröffnet wurde. Die Ahrtalbrücke war letztes Teilstück der Autobahn 61 von Krefeld bis Ludwigshafen. Diese hat insgesamt eine Länge von 325 Kilometern (davon 112 in Nordrhein-Westfalen, 206 in Rheinland-Pfalz und sieben in Baden-Württemberg) und 275 Brücken. Die Baukosten betrugen damals 2,5 Milliarden Mark.

Helmut Kohl, der spätere Kanzler der deutschen Einheit, unterstrich bei der Einweihung, „dass dieses neue Straßenbauwerk das weite Gebiet im Westen der Bundesrepublik von Nordrhein-Westfalen über Rheinland-Pfalz bis nach Baden-Württemberg völlig neu erschließt und sichtbarer Ausdruck des Endes einer langen Zeit schwerer Geschichte ist, in der Investitionen im Westen Deutschlands von hauptsächlich militärisch-strategischen Überlegungen bestimmt wurden.“

Und Kurt Gscheidle befand, dass es für die Förderung der Wirtschaftsstruktur bedeutsam sei, dass „durch die neue Fernstraße die Anreisewege aus den Ballungsräumen Rhein und Ruhr sowie Main in die Erholungsgebiete der Eifel und des Hunsrücks verkürzt und somit günstige Voraussetzungen für die Entwicklung des Fremdenverkehrs geschaffen werden“. Der Mann aus Bonn konnte damals noch nicht ahnen, dass die A 61 einmal zur Transitstrecke für Campingwagen mit gelb-schwarzen Nummernschildern werden und täglich laut Autobahnpolizei 72.000 Fahrzeuge, davon 20 .00 Lastwagen, über das Ahrtal fahren würden.

Bauwerk kostete einst weniger als die Umgehung Bad Neuenahr

Bei der Eröffnung feierten die Verantwortlichen unisono die linksrheinische Bundesautobahn 61 zwischen Krefeld und Ludwigshafen als „Lebensader Europas“, die andere Verkehrsachsen wie etwa die Bundesstraße 9 entlaste und strukturschwache Räume erschließe. So auch den Nürburgring über die Abfahrt Wehr und den später gebauten Zubringer, die Bundesstraße 412. Eine Verbindung zwischen A 3 und A 61 mit Rheinbrücke bei Remagen wurde allerdings schon vor Jahren zu den Akten gelegt und taucht im Bundesverkehrswegeplan nicht mehr auf. Die Fahrbahnen der Ahrtalbrücke verlaufen auf zwei komplett durchgängigen Hohlkästen, die rund fünf Meter hoch und sieben Meter breit sind. Diese sind durch die Pfeiler zu erreichen, bergen Entwässerung und Technik. Komplett fertig war die Brücke übrigens 1976 – aber ohne Festakt und später gebaute Lärmschutzwände.

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