Treffen unter freiem Himmel Automatensprengung in der Grafschaft schränkt Senioren-Projekt ein

Grafschaft · Das Projekt „Älter werden in der Grafschaft mitgestalten“ musste aufgrund der jüngsten Automatensprengung nebenan umdisponieren und für seine offene Sprechstunde um Kaffeespenden bitten. Die Resonanz war gut.

 Gute Ideen für Senioren werden bei Kaffee und Berlinern in Esch gesammelt. Über die Resonanz freuten sich Ann-Cathrin Zinken (3.v.l.) und Mary Witsch (5.v.l.).

Gute Ideen für Senioren werden bei Kaffee und Berlinern in Esch gesammelt. Über die Resonanz freuten sich Ann-Cathrin Zinken (3.v.l.) und Mary Witsch (5.v.l.).

Foto: Martin Gausmann

Gleich doppelten Grund, ihre Räumlichkeiten zu verlassen und die Sprechstunden in den Orten und freiem Himmel zu veranstalten, hatte die Leitung des Projekts „Älterwerden in der Grafschaft mitgestalten“. Zum einen fallen die Beratungen in den Räumen aktuell immer noch der Corona-Pandemie und ihren Folgen zum Opfer. Aus diesem Grund kommt das Team mit Mary Witsch und Ann-Cathrin Zinken seit einiger Zeit in schöner Regelmäßigkeit auf die Dorfplätze in den Grafschafter Orten und lädt Interessierte zu Kaffee und Gebäck, gegenseitigem Austausch und aktuellen Informationen ein. Zum anderen war die Sprechstunde am Dienstag auch regelrecht „gesprengt“ worden, ist doch das Seniorenbüro der Gemeinde Grafschaft im gleichen Haus im Innovationspark Rheinland zu finden, in dem auch die Raiffeisenbank untergebracht ist. Hier kam es in der Nacht zum Rosenmontag zur Sprengung des Geldautomaten, wobei am Gebäude hoher Sachschaden entstand.

Freiluft-Veranstaltung im Gespräch

„Daher konnten wir am Dienstag auch nicht in unsere Räumlichkeiten, um die Sprechstunde vorzubereiten“, so Zinken. Ein schneller Aufruf an die Bevölkerung im Laufe des Montags, das Team und die Besucher mit Kaffee zu versorgen, zeigte aber Wirkung. Zahlreiche Escher Bürger brachten am Dienstagnachmittag gut gefüllte Kannen mit heißem Kaffee mit auf den Dorfplatz. Dort registrierten die beiden Projektverantwortlichen mehr als 30 Besucher. Die waren zum einen froh, dass in Zeiten abflauender Pandemie überhaupt mal wieder Leben auf ihrem Dorfplatz einzog.

Sie erkundigten sich dabei auch nach der Wiederaufnahme der anderen Angebote des Projekts. Insbesondere, dass es mit dem „Reparatur-Café“ wieder losgeht, wünschten sich die Escher. „Es gab aber auch neue Ideen und Impulse, darum wollen wir auch künftig weiter über die Dörfer ziehen und die offene Sprechstunde unter freiem Himmel anbieten“, so Witsch. Unter anderem kam in Esch die Idee auf, dass man doch zumindest einmal monatlich zu einem „Dorfcafé“ einladen könne. Zumindest in den Sommermonaten könnte auch der unter freiem Himmel stattfinden, denn zahlreiche Grafschafter Dorfgemeinschaftshäuser beherbergen immer noch Hilfsangebote für von der Flut betroffene Kommunen aus dem Ahrtal. Allerdings werden immer mehr Liegenschaften der Gemeinde in diesen Tagen auch wieder frei.

Räume im Seniorenbüro bleiben unversehrt

Im Projekt „Älter werden in der Grafschaft mitgestalten“ hofft man wie überall zudem auf ein Ende der Pandemie-Einschränkungen. Dann wäre auch wieder ein Sprechstundenbetrieb im Seniorenbüro im Innovationspark möglich. Die Büroräume blieben bei der Sprengung des Geldautomaten unversehrt, wie eine Prüfung ergab.

Ganz anders sieht die Situation für die Bankkunden aus. Die werden noch eine ganze Zeit lang ohne Geschäftsstelle am gewohnten Platz auskommen müssen. Inwieweit die Raiffeisenbank Voreifel mit alternativen Lösungen zur Überbrückung der Zeit des Aufbaus plant, ist derzeit noch offen. Man wolle allerdings sehr schnell Klarheit schaffen und informieren, so ein Unternehmenssprecher. Erst Ende vergangenen Jahres hatte das Geldinstitut den nächstgelegenen Geldautomaten in Lantershofen abbauen lassen.

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