Kerosinsee in Wesseling Shell soll neue Vorschläge zur Sanierung machen

WESSELING · Die Shell Rheinland Raffinerie soll Wege finden, um den Kerosinsee schneller zu beseitigen.

Das fordert die Bezirksregierung Köln. Wie deren Sprecherin Freia Johannsen auf Anfrage erläutert, soll das Unternehmen im April ein Gutachten mit Vorschlägen für weitere Maßnahmen zur Behebung des unterirdischen Umweltschadens vorlegen. Die Bezirksregierung will dann entscheiden, welche davon ergriffen werden.

Nur ein knappes Drittel (313.000 Liter) des in sieben Meter Tiefe entstandenen Kerosinsees ist bisher abgepumpt. Vor vier Jahren waren durch ein Leck in einer Leitung eine Million Liter Treibstoff ins Erdreich gelangt. Während die vier zur Sanierung eingesetzten Brunnen in der Vergangenheit teils bis zu 10.000 Liter Kerosin in der Woche nach oben pumpten, waren es zuletzt nur noch 700 Liter.

Wie die Sprecherin der Bezirksregierung Freia Johannsen erklärt, hängt das vom Grundwasserstand ab: Bei niedrigen Ständen sei die Rückgewinnung am höchsten. „Bei den derzeitig hohen Grundwasserständen gibt es dementsprechend wenig Rückgewinnung“, so die Sprecherin. Neben den vier Sanierungs- seien auch zwei Abschöpfbrunnen in Betrieb, es gebe manuelle Maßnahmen zur Ölabschöpfung und eine Bodenluftabsaugung.

Sanierung wird Jahre dauern

Sowohl die Bezirksregierung als auch Shell seien der Auffassung, dass man mit den bisherigen Maßnahmen weiterhin Erfolge erzielen könne. „Aber uns ist natürlich schon sehr daran gelegen, den Zeitraum der Sanierung zu minimieren“, erklärt Johannsen, warum das Unternehmen neue Vorschläge machen soll. Denn die Behebung des Schadens werde „auf jeden Fall mehrere Jahre“ dauern. Fortgesetzt werde auch die biologische Sanierung, bei der mit einem Horizontalbrunnen Sauerstoff in den Boden eingeblasen wird, um den Abbau des Kerosins durch Bakterien zu fördern.

Positiv bewertet die Bezirksregierung die Pläne von Shell zur Hochverlegung der Nordtrasse, auf der es 2012 zu dem Kerosinleck gekommen war. Dass diese künftig ober- statt unterirdisch verlaufen soll, ermögliche eine einfache und umfassende Kontrolle. Bei den Untersuchungen, ob es im Wesselinger Werk zu einem neuen BTEX-Schaden (Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol) gekommen ist oder sich ein Altschaden ausgebreitet hat (der GA berichtete), rechnet die Bezirksregierung im Mai mit belastbaren Ergebnissen. Dazu müsse Shell alle zwei Wochen Messungen durchführen und einmal im Monat berichten.

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