Missbrauchsfall Münster Franzose nach sexuellem Missbrauch von Kind in Pulheim festgenommen

Köln/ Saarbrücken · Ein 62 Jahre alter Mann soll im Dezember 2018 in Pulheim ein Kind missbraucht haben. Ermittler nahmen den Franzosen nun in Saarbrücken fest.

 Symbolbild.

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Foto: Benjamin Westhoff

Wegen des Verdachts auf schweren, sexuellen Kindesmissbrauch hat die Polizei in Saarbrücken einen 62 Jahre alten Mann festgenommen. Er sei dringend verdächtig, im Dezember 2018 in Pulheim im Rhein-Erft-Kreis ein Kind sexuell missbraucht zu haben, wie die Staatsanwaltschaft und Polizei in Köln am Donnerstag mitteilten.

Der Verdächtige mit französischer Staatsangehörigkeit soll zeitnah zu den Ermittlern nach Köln gebracht werden, die das Verfahren leiten. Ein 27 Jahre alter Mann, der als Hauptbeschuldigter im Missbrauchsfall Münster gilt, hatte ihm das Kind den Angaben zufolge bei einem gemeinsamen Treffen übergeben. Gegen ihn werde ebenfalls im Missbrauchsfall Münster momentan ermittelt.

Ermittler finden Datenmaterial, Schusswaffe und Grasplantage

Das Amtsgericht in Saarbrücken hatte am Mittwochnachmittag einen Haftbefehl gegen den 62 Jahre alten Mann verkündet. Im Zuge verdeckt geführter Ermittlungen lokalisierte die Kölner Polizei ihn in Saarbrücken, wo Beamte bereits den Zugriff vorbereitet hatten. Bei einer Durchsuchung in seinem Haus in Frankreich beschlagnahmten Ermittler zudem „umfangreiches Datenmaterial“. Dazu entdeckten sie eine scharfe, großkalibrige Schusswaffe und eine Cannabisplantage im Keller, hieß es.

Der Fall des schweren sexuellen Missbrauchs mehrerer Kinder in Münster war Anfang Juni bekannt geworden. Der 27 Jahre alte Hauptverdächtige war wegen Kinderpornografiebesitzes zweifach vorbestraft. Insgesamt gibt es in dem Komplex nun 22 Verdächtige, von denen 11 in Haft sind. Der Hauptverdächtige soll sich am zehnjährigen Sohn seiner Lebensgefährtin vergangen und den Jungen an andere Männer vermittelt haben. In die Ermittlungen zu Münster ist auch die Ermittlungskommission Berg bei der Kölner Polizei im Zusammenhang mit dem Missbrauchsfall Bergisch-Gladbach eingebunden. Überschneidungen bei den derzeit ausgewerteten Daten gibt es bislang laut Mitteilung aber nicht.

(ga/dpa)
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