Gedenken zum 146. Geburtstag Stiftung erinnert an die Erfolge von Konrad Adenauer

Bad Honnef · Aufgrund der Pandemie war die Gedenkfeier auf dem Waldfriedhof in Rhöndorf anlässlich des Geburtstags von Konrad Adenauer im Internet zu sehen. Die Gäste und die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus erinnerten an die Erfolge des ersten Kanzlers der Bundesrepublik.

 Kranzniederlegung anlässlich des 146. Geburtstags von Konrad Adenauer: Das Gedenken wurde erstmals auf YouTube übertragen.

Kranzniederlegung anlässlich des 146. Geburtstags von Konrad Adenauer: Das Gedenken wurde erstmals auf YouTube übertragen.

Foto: Frank Homann

Premiere auf dem Waldfriedhof in Rhöndorf: Die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus hat am Mittwoch das traditionelle Gedenken zum Geburtstag Konrad Adenauers erstmals per Livestream auf YouTube übertragen.

Auch wenn die Geburt des ersten Kanzlers der Bundesrepublik sich an diesem 5. Januar bereits zum 146. Mal jährte, so wurde doch aus den Worten der Redner deutlich, dass Adenauers Politik aktueller denn je ist. Und dass der Grandseigneur der bundesdeutschen Politik verehrt wird bis heute, das zeigte sich auch im reichen Grabschmuck. Im Mittelpunkt befand sich das prächtige Bukett mit den tiefroten Rosen der Familie, daneben lagen Kränze der Bundes-CDU und ihres neuen Parteivorsitzenden, des NRW-Ministerpräsidenten, der Landtagsfraktion sowie der beiden Stiftungen. Auch Kränze von der CDU Bonn und der CDU des Rhein-Sieg-Kreises sowie der Städte Bonn und Bad Honnef waren zu sehen.

Wirken Adenauers wachhalten

„Gerade angesichts aktueller Herausforderungen möchten wir die Erinnerung an Konrad Adenauers Leben und Wirken wachhalten. Wir freuen uns daher, die Zeremonie live übertragen und virtuell zugänglich machen zu können“, sagte Stefan Vesper, der im Mai vergangenen Jahres als Nachfolger von Manfred Speck das Amt des Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus angetreten hatte und nun die Zuschauer zu Hause am Computer sowie die am Grab Versammelten willkommen hieß.

Nach Rhöndorf gekommen waren unter anderem Enkel Konrad Adenauer, Ex-NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und Michael Thielen, Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung. Auch Corinna Franz, Geschäftsführerin der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus, der Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen und Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff waren anwesend.

Für den Neuanfang engagiert

Kanzler-Enkel Konrad Adenauer bedankte sich für das Kommen und die Ausrichtung der Zeremonie durch die beiden Stiftungen. Er sprach mit der kleinen Gruppe ein Vaterunser, dem ein Moment der Stille folgte.

Jürgen Rüttgers sagte: „Jedes Jahr kommen wir am Geburtstag Konrad Adenauers hierher, um dem Gründungskanzler der Bundesrepublik, einem großen Politiker, Dank zu sagen.“ Adenauer habe als Oberbürgermeister von Köln viel für das Rheinland getan. Verfolgt von den Nazis habe er sich nach dem Krieg als einer der Ersten für den Neuanfang engagiert. Als Präsident des Parlamentarischen Rates habe er das Grundgesetz maßgeblich mitgestaltet und wichtige Entscheidungen getroffen. „Damals lag Deutschland am Boden und musste wiederaufgebaut werden.“

Teil der westlichen Wertegemeinschaft

Konrad Adenauer habe sich dafür eingesetzt, dass die Bundesrepublik Teil der westlichen Wertegemeinschaft wird. Er habe für die Einführung der Sozialen Marktwirtschaft gestanden und für die Versöhnung mit dem ehemaligen Hauptfeind Frankreich, der heute bester Freund sei. Er habe in diesen Tagen vom „Super-Kanzler Adenauer“ gelesen. Und in diesen Zeiten, in denen Politik Wege suche, die in die Zukunft führen, zitierte der frühere Ministerpräsident Adenauer: „Es ist Zeit, dass Europa seine Stimme erhebt.“ Rüttgers: „Wir wollen seinem Ratschlag folgen.“

Musiker des Posaunenchores der evangelischen Kirchengemeinde Bad Honnef, die zum Auftakt der Zeremonie das vielsagende Stück „Tausendmal gedenk ich dein“ von Johann Sebastian Bach gespielt hatten, fügten nun noch das Lied „Von guten Mächten treu und still umgeben“ an. Auch die kleine Abordnung der Rhöndorfer Sankt Hubertus-Schützen um Vizepräsident Franz Gunkel hatte in tiefer Verbundenheit Aufstellung genommen. Und Stille herrschte, als auf Kommando von Offizier Ralf Wagner der zweite Fähnrich Bernd Humpert die Fahne der Schützen auf das Grab herniedersenkte.

Auch wenn diese Form der Übertragung gewählt wurde, weil auch in diesem Corona-Winter nur ein kleiner Kreis direkt am Grab zusammenkommen konnte, so hätte dem Tüftler Adenauer die Zeremonie „im Auge der Kamera“ gefallen. Es ist davon auszugehen, dass Adenauer an dem technischen Equipment um Kamera und PC der heutigen Zeit Interesse gehabt hätte. Und: Adenauer-Anhänger konnten sich zu Hause im Wohnzimmer fühlen, als wären sie live vor Ort.

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